Die Liga der Unsichtbaren
- Autor*in
- Linde, Gunnel
- ISBN
- 978-3-8369-5143-2
- Übersetzer*in
- Kicherer, Birgitta
- Ori. Sprache
- Schwedisch
- Illustrator*in
- Schössow, Peter
- Seitenanzahl
- 190
- Verlag
- Gerstenberg
- Gattung
- –
- Ort
- Hildesheim
- Jahr
- 2007
- Lesealter
- 8-9 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 12,90 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Rustan und Liv haben kein bisschen Lust, zu ihrer Großmutter zu fahren. Aber dann gehen da plötzlich geheimnisvolle Dinge vor sich und die beiden wittern ein Verbrechen ...
Beurteilungstext
Zweifellos hat die schwedische Schriftstellerin Gunnel Linde eine Reihe wunderbarer einfühlsamer Bücher geschrieben (siehe LesePeter Januar 2006; http://www.ajum.de/html/Lesepeter/200601.html), die vor allem die Gefühlswelt von Kindern und Jugendlichen immer wieder eindrucksvoll darstellen.
Beim Lesen dieser Erzählung jedoch macht sich schnell ein gewisses Unbehagen breit. Das kann nicht an der Übersetzung liegen, denn Birgitta Kicherer ist eine viel zu routinierte und renommierte Übersetzerin, als dass es an ihrer Sprache liegen sollte - aber auch die beste Übersetzerin kann nur bedingt mehr aus einem Roman herausholen als drin steckt.
Ein Blick in das Impressum bestätigt den Verdacht: Gunnel Linde hat das Buch vor fasst 50 Jahren geschrieben, und das Unbehagen des Lesers gilt der Verstaubtheit, die der Geschichte überall anhaftet. Keine der auftretenden Personen überzeugt; ihnen fehlt jede Tiefe, jede Individualität, jede Überzeugungskraft. Die Dialoge, egal zwischen Erwachsenen oder Kindern, wirken hölzern und wenig plastisch, das Geschehen bleibt ohne Spannung für heutige junge Leser. Das mag ende der fünfziger, Anfang der sechziger Jahre, als diese Literatur noch in ihren Kinderschuhen steckte, anders empfunden worden sein, aber heute wirkt das Buch von Inhalt und Darstellungsweise einfach nur relativ langweilig und unnatürlich gestelzt und weckt damit wohl nur bei einem relativ anspruchslosen Leser so etwas wie Lesefreude.
Schade. Aber nicht immer hilft es. Frühwerke hervorzukramen, wenn Autoren später erfolgreich sind. manche alten "Kamellen" verdienen den Schlaf, den sie schlafen.