Die letzte Haltestelle

Autor*in
McKay, Sharon
ISBN
978-3-570-17250-6
Übersetzer*in
Obrecht, Bettina
Ori. Sprache
englisch
Illustrator*in
Grubing, Timo
Seitenanzahl
176
Verlag
Gattung
Buch (gebunden)Erzählung/Roman
Ort
München
Jahr
2017
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
14,99 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Eine äußerst sensible Erzählung über die Judenverfolgung im Zweiten Weltkrieg. Diese Lektüre eignet sich bereits für Kinder im Grundschulalter und darf als geeignete Heranführung an die Thematik bezeichnet werden.

Beurteilungstext

Lars und Hans arbeiten im von den Nazis besetzten Amsterdam als Straßenbahnführer. Die beiden Brüder sind liebevolle Menschen, die seit ihrer Kindheit miteinander im Elternhaus leben, ihrer Arbeit zuverlässig und gewissenhaft nachkommen und ansonsten ein zurückhaltendes, sehr bescheidenes Leben leben. Doch der Krieg bringt die beruhigende Routine der beiden älteren Männer zunehmend ins Wanken. Eines Tages müssen die beiden mit ansehen, wie eine junge jüdische Mutter direkt in der Straßenbahn von den Nazis verhaftet wird. Ihre kleine Tochter Beatrix bleibt allein in der Straßenbahn zurück. Lars und Hans nehmen das Mädchen ungeachtet aller Gefahr bei sich auf und erfahren trotz der immer entbehrlicher werdenden Kriegsjahre eine enorme Bereicherung in ihrem Leben...

Für eine erste Beschäftigung mit dem Nationalsozialismus und der Judenverfolgung im zweiten Weltkrieg ist dieses Buch sehr gut geeignet. Obwohl auf allzu deutliche und grausame Details verzichtet wird, wird die zermürbende Stimmung des Krieges und das menschenverachtende Verhalten der Nazis mehr als deutlich. Dabei helfen vor allem auch die sehr realistisch gezeichneten Illustrationen, die vorab erzählte Abschnitte der Geschichte immer wieder gleich einem Comicstrip illustrieren und dabei vor allem Mimik und Gestik der Protagonist*innen betonen. Hier werden Schrecken und Angst der Menschen deutlich, ohne dabei die Zielgruppe des Buches zu sehr zu ängstigen.

Bei der Lektüre des Buches können sich erste Eindrücke und Fragen zur Thematik entwickeln und dann idealerweise im Dialog mit Erwachsenen bearbeitet werden. Dass Beatrix am Ende des Buches sogar ihre Mutter wiederfindet, trägt dazu bei, dass dieses Buch keinen nachhaltig erschütternden Eindruck hinterlässt, ohne jedoch jemals oberflächlich zu sein. Es ist damit eine für das späte Grundschulalter äußerst geeignete Lektüre, die einen ersten Zugang zur Thematik des Nationalsozialismus ermöglicht, ohne jüngere Kinder zu verschrecken. Es ist vor allem auch eine Geschichte über das Gute in den Menschen, über Solidarität, Hilfsbereitschaft und Nächstenliebe.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von S. Ehlers; Landesstelle: Hamburg.
Veröffentlicht am 12.06.2017

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