Die Leihgabe

Autor*in
Schnurre, Wolfdietrich
ISBN
978-3-351-04105-2
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Ensikat, Klaus
Seitenanzahl
30
Verlag
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Berlin
Jahr
2010
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
16,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Weihnachten rückt immer näher. Der Vater hat seinen Job im Museum verloren, hat kein Geld, aber wenigstens zum Aufwärmen dürfen Vater und Sohn noch ins Museum kommen. Frieda hat eine Stelle als Küchenhilfe und versorgt die beiden mit Nahrungsmitteln. Alles Unnötige haben sie bereits ins Pfandhaus gebracht. Wo bekommt man einen Christbaum her? Stehlen geht nicht, leihen schon. Und so hat der Vater eine Idee, die Vater und Sohn auch erfolgreich umsetzen.

Beurteilungstext

In einer wunderschönen, mit dem Leinenrücken und den roten Innenseiten des Einbandes geradezu kostbaren Aufmachung kommt die alte Geschichte daher, die erstmals 1958 erschienen ist. Die mit viel Liebe zum Detail gezeichneten, großformatigen und bunt colorierten Bilder lassen den Betrachter in vergangene Zeiten eintauchen. Die Autos, die Spielsachen in den Schaufenstern, die Kleidung der Passanten, alles atmet nostalgisch das “Früher”. Und es macht Freude, immer neue Kleinigkeiten in den Bildern zu entdecken. Kein Bilderbuch also, das man nach dem ersten Betrachten zur Seite legt. Nein, wenn man den Text gehört hat, will man ganz gewiss die Bilder noch einmal in Ruhe anschauen. Und warum sollte das Bilderbuch nicht nächstes Weihnachten wieder angeschaut werden? Obwohl von bitterer Armut in dieser weihnachtlichen Zeit erzählt wird, macht das Vertiefen in Text und Bild nicht mutlos oder gar depressiv. Die Kleinfamilie leidet keinen Hunger, weil sie von Frieda mit Resten versorgt wird, und wenn die Kälte in der Wohnung nicht auszuhalten ist, gehen Vater und Sohn ins Museum, um sich aufzuwärmen. Aber es soll, trotz der Armut, ein richtiges Weihnachtsfest werden. Und dazu gehört ein Tannenbaum. In dieser Geschichte klappt es mit dem Ausgraben der Blautanne, dem Zurückbringen und sogar mit dem weiteren Wachsen des Baumes, wie der Erzähler später feststellt. Auch Lieder gehören zum Weihnachtsfest. Der Junge fasst Mut und bittet den Pfandverleiher um das ehemalige Grammophon der Familie. Für drei Tage bekommt es der wohlerzogene Junge ausgeliehen. So versucht jeder dem anderen eine Freude zu machen. Geschenke sind dabei nicht so wichtig. Gerade in unserer Zeit, in der Kinder große Wünsche haben und die Weihnachtsgeschenke unterm Baum fast zu viele sind, gibt dieses Buch einen anderen Blickwinkel auf das Fest. In vielen Familien heutiger Zeit grassiert ebenfalls die Arbeitslosigkeit. Natürlich lassen sich die Zeiten nicht vergleichen, aber mit diesem Buch kann man Kindern den Blick schärfen für die Situation anderer Kinder und Väter.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von RPTL.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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