Die Legende von Shikanoko. Herrscher der acht Inseln.

Autor*in
Hearn, Lian
ISBN
978-3-7373-5466-0
Übersetzer*in
Schmidt, Sibylle
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
578
Verlag
MeyersDuden
Gattung
Buch (gebunden)Fantastik
Ort
Frankfurt/Main
Jahr
2017
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
19,99 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Schon als Kind verliert Kazumaru seinen Vater durch mythische Vögel, die allgegenwärtigen und mächtigen Wehrhabichte. Er wird vom undurchschaubaren und kaltherzigen Onkel zum Krieger erzogen, flieht aber nach einem Mordversuch in den Wald.
Dort wird er durch die Hilfe eines alten Schamanen und die von ihm gefertigte magische Maske zum Hirschkind, was die Bedeutung von „Shikano-Ko“ übersetzt aus dem japanischen ist.

Beurteilungstext

Im Laufe der bildgewaltig, spannend und farbenprächtig erzählten Geschichte wird Shikanoko nach und nach zum Mann. Er erkennt und erlebt die gefährliche und auch zerstörerische Macht dieser Maske in vielen Situationen. In Hearns kraftvoller, eindringlichen Sprache reißt uns der Erzählstrom mit, in dem Geschichte, Realität und Magie nahtlos ineinander übergehen.
Das Land, in dem Lian Hearn (ein Pseudonym, unter dem sie schon die Geschichten vom „Clan der Otori“ situiert hat) die Legende von Shikanoko ansiedelt, hat große Ähnlichkeit mit überlieferten Geschichten über Gewohnheiten, Sitten und Ehrenkodexe im feudalistischen Japan: Immer geht es da um die Selbstbehauptung von Kriegern, aber auch starken Frauen in einer Gesellschaft, die von den Machtkämpfen zwischen der Zentralmacht des Kaisers und den Clans zwischen Klöstern, schintoistischen Schreinen, Städten und in den geheimnisvollen Wäldern mit ihren undurchschaubaren animistischen Mächten, bestimmt ist.
Inspirieren ließ sich die Autorin durch mittelalterliche Kriegerepen, wie z.B. das „Heike Monogatari“, aus dem 12. Jahrhundert.
Gekonnt und mit atemberaubender Spannung komponiert sie Figuren, die in ihrer Magie und auch ihren inneren Kämpfen und Widersprüchen Authentizität atmen und einem mühelos in den Fluss der vielen parallelen Erzählstränge eintauchen lässt. Sprachlich überzeugt der Text durch seine Gleichzeitigkeit von Anschaulichkeit, Klarheit und Intensität. Man ist immer nah bei den Figuren, bewegt sich mit ihnen in den jeweiligen Szenerien, meint das Feuer zu riechen, die Angst zu fühlen oder auch eine Begierde zu ahnen.
Mit der Figur der „Herbstprinzessin“ Aki hat Hearn dem Hirschkind eine ebenbürtige Gefährtin zur Seite gestellt, von der man ganz unbedingt will, dass sie trotz aller Todesvermutungen noch weiterlebt und eine Rolle spielt in den Folgebänden!

Abschließend möchte ich aus der Rezension von D. Dath in der FAZ vom 6.12.2017 zu diesem außergewöhnlichen Roman zitieren: „Alle Rollen, in die das Buch schlüpft, sind wie Kabukimasken: Sie verbergen das Herz nicht, sondern machen das, was es will und fürchtet, deutlicher, als es die bloß angeborene, banal wirkenden Gesichtszüge je könnten.“

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von SRAn; Landesstelle: Hessen.
Veröffentlicht am 19.01.2018

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