Die Legende von Shikanoko - Der Fürst des schwarzen Waldes

Autor*in
Hearn, Lian
ISBN
978-3-7373-5468-4
Übersetzer*in
Schmidt, Sibylle
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
527
Verlag
MeyersDuden
Gattung
Buch (gebunden)Erzählung/Roman
Ort
Frankfurt/Main
Jahr
2018
Lesealter
14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
19,99 €
Bewertung
empfehlenswert

Teaser

Hina kann sich und den kleinen Take nur durch einen Sprung ins tiefe Wasser vor den Verfolgern retten. Die Menschen am Fluss finden sie und versorgen beide. Shikanoko, der nichts von der Existenz seines Sohnes weiß, zieht sich aus Trauer um Aki in den Schwarzen Wald zurück.

Beurteilungstext

Um nicht erkannt zu werden, nennt Hina, die Tochter des Fürsten von Kuromori, sich gegenüber den Flussmenschen Yayoi und erfindet eine Geschichte, wieso sie mit dem kleinen Jungen Take fliehen und ins Wasser springen musste. Gerettet werden nicht nur die Menschen, sondern auch Yayois Buch und die Laute Genzo, die dem Kaiser gehört. Nur in der Nähe des Verborgenen Kaisers zeigt Genzo ihre Besonderheit, ansonsten wirkt sie unscheinbar. Während Take in der Obhut der Flussmenschen und Akrobaten bleibt, lässt Fuji, das weibliche Oberhaupt der Gruppe, Yayoi in einem Kloster im Gebirge ausbilden – wie alle anderen Mädchen aus Fujis Gruppe lernen die Mädchen wichtige Dinge fürs spätere Leben wie Lesen und Schreiben, einige auch das Rechnen. Die Jugendlichen ahnen nicht, dass sie später als Animierdamen unter Fujis Obhut und Regie arbeiten werden.
Nach der Bestattung der geliebten Aki zieht sich Fürst Shikanoko mit seinen beiden Begleitern, den verbrannten Zwillingen Nagatomo und Eisei, in den Schwarzen Wald zurück. Sein Äußeres ist geprägt von der Hirschmaske, die er auf der Flucht dauerhaft trägt, weil sie mit seinem Gesicht verschmolzen ist. Von einer Frau, die ihm gefolgt ist, erfährt der Fürst, dass er einen Sohn, Take, hat und dieser mit Hina bei der Flucht von den Flussmenschen gerettet worden ist. Dennoch unternimmt er nichts, den Sohn zu retten, sondern bleibt im Verborgenen.
Währenddessen entwickeln andere Gestalten Macht, Kiku, der Sohn einer Hexerin und Halbbruder Shikanokos, baut sich ein Reich auf und vernichtet mit einem Teil seiner Brüder und der zahlreichen Nachkommen weite Teile des Landes. Er gesellt sich zu den Feinden Shikanokos, die um die Herrschaft über das Land kämpfen und eine blutige Spur hinter sich herziehen. Noch immer lebt Yoshi, der Verborgene Kaiser, bei den Akrobaten, nichts von seiner wahren Identität ahnend. Es ist Aufgabe Shikanokos, das Land zu retten und Yoshi den Weg für den Thron zu ebnen. Doch dies ist ein langer Prozess, der Lebenslinien verbindet und zerstört, der zeigt, wie grausam Menschen sein können, wenn es um Macht und Besitz geht, wie wenig ein Menschenleben zählt. Am Ende schließt sich der Kreis und schafft Hoffnung für ein friedlicheres Zusammensein.
Die Geschichte konfrontiert den Leser mit einer Vielzahl von Namen, Personen, Fantasiewesen, Lokalitäten, so dass die vorangestellte Karte wie auch das Personenregister eine gute Hilfe zur Orientierung darstellen. Es ist nicht immer leicht, den Zusammenhang beim Lesen zu wahren, weil wiederholte Szenenwechsel stattfinden. Auf die Ereignisse des ersten Bandes wird meist in Erinnerungsfetzen der Protagonisten zurückgegriffen bzw. eingegangen, während die eigentliche Handlung teils nach vorne drängt, teils verharrt oder episch breit dargelegt wird. Wer sich heranwagt an die gewaltige Fülle der Bände, die diesbezüglich nicht hinter denen des Otori-Clans zurückstehen, wird sich vom Erzählfluss und den zahlreichen Bildern mitreißen lassen. Zum Genre des Epos gehören die oft detailliert dargestellten Tötungsarten, derer man manchmal überdrüssig wird. Das Positive im Geschehen kommt insgesamt etwas zu kurz bzw. findet nur wenig Beachtung.

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Veröffentlicht am 26.08.2018

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