Die Legende vom Heiligen NIkolaus
- Autor*in
- Grün, Anselm
- ISBN
- 978-3-451-71467-2
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Ferri, Guiliano
- Seitenanzahl
- 24
- Verlag
- Herder
- Gattung
- Buch (gebunden)Märchen/Fabel/Sage
- Ort
- Freiburg
- Jahr
- 2018
- Preis
- 12,00 €
- Bewertung
Teaser
Die farbigen Bilder von Guiliano Ferri und der Text von Anselm Grün erzählen Kindern anschaulich die bekannte Legende von Heiligen Nikolaus. Der Schwerpunkt liegt dabei darauf zu erklären, warum der Heilige so verehrt wird und Kinder an seinem Gedenktag beschenkt werden. Fünf Episoden beweisen, wie Nikolaus Menschen in Not selbstlos geholfen hat und dass er sich dabei sein Leben lang von Gott leiten ließ.
Beurteilungstext
Anselm Grün erzählt die Legende des Heiligen Nikolaus in einfacher Sprache und mit kurzen Sätzen, was dem Gesagten umso größeres Gewicht verleiht und selbst für junge Leserinnen bzw. Zuhörer verständlich ist.
Schon auf der ersten Seite wird deutlich, dass Nikolaus etwas Besonderes ist. Er wird erst geboren, nachdem seine Eltern lange zu Gott um ein Kind gebetet haben. Sein Name Nikolaus, „Sieg des Volkes“, ist wegweisend für sein Wirken. Und fast nebenbei werden manche Mythen richtig gestellt, indem Patara als Geburtsort benannt ist.
Der Reichtum seiner Eltern versetzt den jungen Priester Nikolaus in die Lage Arme zu unterstützen. So wirft er drei Mal nachts einen Goldklumpen in das Haus eines Mannes, der zu arm war, um seine drei Töchter zu verheiraten und sie deshalb als Sklavinnen verkaufen wollte. Beim dritten Mal entdeckt der Mann den Schenker, aber Nikolaus möchte unerkannt bleiben.
Auch seine Ernennung zum Bischof von Myra ist von Gott gefügt: Als die Bischöfe sich auf keinen Nachfolger einigen können, erhält der amtierende Bischof im Traum die Botschaft, denjenigen zu weihen, der am nächsten Morgen als Erster die Kirche betritt – und das war Nikolaus.
Die folgenden Episoden erzählen, wie Nikolaus mit Hilfe von Gott Schiffsleute in Seenot rettet und die Menschen in und um Myra vor einer Hungersnot auf Grund von Missernten bewahrt. Auch als ein Edelmann Nikolaus betrügen will, wird er zunächst von Gott bestraft, indem sein Sohn stirbt. Als er jedoch vor Nikolaus bereut, kommt sein Sohn lebendig zur Kirche herein.
Am Ende erklärt Grün mit dem Erzählten den Brauch, Kinder am 6. Dezember, dem Gedenktag des Heiligen Nikolaus, zu beschenken, und zitiert die erste Strophe des bekannten Lieds „Lasst uns froh und munter sein“, was die heitere, gelassene Stimmung der gesamten Erzählung noch einmal verdichtet.
Die Schlichtheit und Anschaulichkeit des kleinen Buchs befreien die Nikolauslegende von vielem tradiertem Kitsch und dürften sie damit heutigen jungen und alten Rezipienten zugänglicher machen, was eine echte Bereicherung in der Menge der vielen Schriften über Nikolaus und die Adventszeit bedeutet.