Die Lagune der Galeeren

Autor*in
ISBN
978-3-401-02916-0
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Steffens, Klaus
Seitenanzahl
461
Verlag
Arena
Gattung
Ort
Würzburg
Jahr
2007
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
8,50 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Das Leben hat Matteo Lombardi in jungen Jahren bereits übel mitgespielt: Eine Pestepidemie hat seine gesamte Familie hinweggerafft. Nach einer abenteuerlichen Flucht lebt Matteo eine Weile auf einem Bauernhof, ehe er aufbricht nach Venedig zu einem (letzten) Verwandten.

Beurteilungstext

Matteo ist knapp 17 und hätte den Schutz des Elternhauses noch gebraucht. Doch die unbarmherzige Seuche hat ihn der Familie beraubt. In der verlassenen Apotheke seiner Heimatstadt findet er die kranke (aber nicht pestkranke) Fiona, die er versorgt, bis sie halbwegs genesen ist. Dann flieht er mit ihr aus der von allen Seiten abgeriegelten Stadt und bringt sie - die als Zofe in der Apotheke gedient hat - zu ihren Eltern zurück. Die dramatischen Ereignisse haben die jungen Leute zusammen geschweißt und eine scheue Liebe zwischen ihnen wachsen lassen, die jedoch Fionas leichtfertige Zwillingsschwester Antonia zu zerstören versucht. Der mittellose Matteo sucht sein Heil erneut in der Flucht - diesmal zu seinem Onkel Tomaso in Venedig. Als Zimmermannslehrling bekommt er Arbeit in dem berühmten Arsenal, der riesigen Schiffswerft der Stadt, in der sein Onkel Meister ist. Er findet Freunde, wird jedoch auch in (lebens)gefährliche Machenschaften verwickelt. Er kann aus einer schier ausweglosen Situation entkommen, verlässt die Stadt und kehrt zurück zu Fiona, wo er mit offenen Armen empfangen wird.
Hochdramatisch und spannend liest sich dieser Jugend-, Adoleszenz- und Abenteuer-Roman mit dem sympathischen Protagonisten Matteo. Geprägt von dem frühen Verlust der Familie, muss Matteo weit reichende Entscheidungen für sich und seine Zukunft treffen. Die wachsende Liebe zu Fiona ist dabei mal hilfreich, mal hinderlich. Neben der kraftvollen, aber auch sensibel-sorgsamen Zeichnung des Protagonisten gelingen dem Autor auch weitere “farbige” Charaktere (meist ausgemachte Schurken), die zu überzeugen wissen. Spannungsgeladene Passagen wechseln mit humorigen Kabinettstückchen. Über die zentralen Themen des Buches (Pestepidemie, Leben auf dem Lande, Leben und Arbeiten in der Stadt Venedig) hat sich der Autor sorgfältig informiert ( Literaturverzeichnis) und weiß sowohl abwechslungsreich-lebendig als auch unaufdringlich belehrend über die historischen Gegebenheiten zu berichten. Ein Nachwort zur Rolle Venedigs im 18. Jhrh., zeitgenössische Kupferstiche und Kartenskizzen runden das spannende (Jungen-)Buch ab.
Herzlich empfohlen für junge “Nachwuchs-Abenteurer” ab ca. 12 Jahren, in Auszügen gut einsetzbar zur Verlebendigung des Geschichtsunterrichts.

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Diese Rezension wurde verfasst von RPKim.
Veröffentlicht am 01.01.2010