Die Lagune der Galeeren
- Autor*in
- Schröder, Rainer M.
- ISBN
- 978-3-401-05324-0
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 459
- Verlag
- Arena
- Gattung
- –
- Ort
- Würzburg
- Jahr
- 2004
- Lesealter
- 14-15 Jahre16-17 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 17,00 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
1570 entgeht der junge Matteo Lombardi in Italien der Pest; er rettet die junge Fiona und wird von ihrer Familie aufgenommen. Doch Matteo, der sich in Fiona verliebt, will erst “etwas werden”, bevor er um Fiona freit. Er begibt sich nach Venedig und gerät in die Machenschaften der Inquisition ...
Beurteilungstext
Ein Schröder-Roman, wie man ihn erwartet: Historisches Thema, im Mittelpunkt eine bestimmte Figur, ein sorgfältig recherchiertes Zeitbild.
Diesmal hat Schröder die Welt Italiens aufgegriffen, die Zeit der großen Pest im Jahr 1570. Im Zentrum des Geschehens steht der junge Matteo, der die gesamte Familie an den schwarzen Tod verliert und eher durch Zufall ein junges Mädchen, Fiona, rettet, das sich als die Tochter eines nicht unvermögenden Farmbesitzers entpuppt. Die Familie nimmt ihn herzlich auf, doch als Lohnarbeiter. Matteo verliebt sich, wie voraussehbar, in die schöne Fiona, und ihm ist klar, dass er sich erst anderweitig bewähren muss, bevor ihn die Familie als Schwiegersohn akzeptieren kann.
Matteo geht nach Venedig zu einem unbekannten Onkel, dem letzten Überlebenden der Familie, und wird hier schnell in geheimnisvolle Dinge verwickelt, die mit Schiffsbau in Verbindung stehen. Was der Leser dem Roman selbst nicht entnehmen kann, erläutert Schröder in einem Nachwort zum Arsenal und zur Staatsinquisition. Darin liegt seine Stärke: Historische Zeiten wieder auferstehen und lebendig werden zu lassen. Zum Zwecke der Belehrung lässt er auch die verschiedensten Personen im Buch sich aufschwingen zu langen Reden, in denen sie Verhältnisse und Zustände, Entwicklungen und Ziele erläutern. Eingebaute Elemente der Spannung durch das verbrecherische Verhalten der ihm Nahestehenden, das schließlich in einem Mord gipfelt, verhindern, dass bei so viel Information Langeweile aufkommt.
Die Liebesgeschichte, die natürlich ein glückliches Ende findet, ist zeitweise recht moralisierend, und man fragt sich, was zum Beispiel die Szenen der Begehrlichkeit für einen Sinn haben, die sich um Fionas Zwillingsschwester ranken, wenn nicht den, Matteo als den Tugendhaften darzustellen. Manchmal wirken einzelne Szenen mit ihren Gesprächen bei so viel Anständigkeit ein wenig kitschig, doch versucht Schröder, damalige Zustände, denen jede Freizügigkeit fremd war, zu gestalten.
Insgesamt empfehlenswert für Anhänger historischer Romane.