Die Lagune der Galeeren
- Autor*in
- Schröder, Rainer M.
- ISBN
- 978-3-401-05324-0
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 464
- Verlag
- Arena
- Gattung
- –
- Ort
- Würzburg
- Jahr
- 2004
- Lesealter
- 10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 17,00 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Italien 1570. Die Pest wütet und die Osmanen rüsten zum Kampf gegen Venedigs Seemacht. Nur mit Mühe kann der 17-jährige Matteo Lombardi aus seinem Ort vor der Pest fliehen und sich zu seinem Onkel nach Venedig schlagen, der einer der vielen Schiffsbaumeister auf den geheimen venezianischen Werften ist. Matteo fängt dort an zu arbeiten und wird bald in einen Strudel sich überstürzender Ereignisse gerissen...
Beurteilungstext
Wieder hat Rainer M. Schröder mit “Die Lagune der Galeeren” nicht nur eine packende, sondern auch eine historisch sehr informative Geschichte über ein gänzlich unbekanntes Thema geschrieben, den Flottenbau in den Arsenalen Venedigs auf dem Höhepunkt des Kampfes gegen die Osmanen.
Wie sorgfältig Schröder recherchiert hat, beweisen die Hintergrundinformationen, Abbildungen, Karten und das Literaturverzeichnis am Ende des Buches. Alle diese Informationen bilden die Ausgangsbasis für die Geschichte um den jungen Matteo. Allerdings muss der Leser lange warten, bis er wie der Junge in die Welt Venedigs und seines Arsenals eingeführt wird. Aber auch bis dahin erlebt der Leser viel Spannung allein schon durch die dramatische Flucht des jungen Mannes zusammen mit einem Mädchen aus seiner von der Pest heimgesuchten Stadt. Weiterhin gelingt es Schröder, das Leben in der Lagunenstadt mit seiner Pracht und seiner abgrundtiefen Armut lebendig zu zeichnen. Der Spannungsbogen setzt sich dann in den dramatischen Ereignissen und einer überraschenden Wendung fort.Wohltuend ist die Zurückhaltung des Autors in Fragen der Liebe. Nie überschreitet er die Grenzen der Dezenz. Seine Sprache wirkt schlicht, entbehrt dabei aber nicht einer poetischen Kraft (sehr gut beispielsweise der erste Abschnitt) und seine Schilderungen von Charakteren, Geschehnissen oder Naturereignissen zeugen von sehr guter Beobachtungsgabe. Leider ist dem Lektorat ein Fehler auf S. 434 entgangen: “...indem du dich mich den Fesseln befreien konntest.”
Hervorgehoben werden muss zum Schluss noch die mehrfarbige Reproduktion eines Canaletto-Bildes auf dem vorderen und hinteren Vorsatzpapier, das die Pracht dieser faszinierenden Stadt erahnen lässt.
Fazit: historisch exzellent und spannend bis zum Ende.