Die Küchen-Werkstatt - Spannende Experimente mit Zucker, Salz und Co.

Autor*in
Berger, Floto-Stammen;
ISBN
978-3-86613-526-0
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Schmidt, Anja
Seitenanzahl
46
Verlag
Velber
Gattung
Ort
Freiburg i. B.
Jahr
2006
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
9,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Mit den neunzehn einfach nachzuahmenden Experimenten mit Materialien aus der Küche (wie Zucker, Eier, Salz, Backpulver, Essig, Öl, Wasser, Butter, Joghurt, Schwarztee, Zitronen, Äpfel und Brot) gewinnen Kinder einen Eindruck davon, wie sehr chemische Prozesse unseren Alltag beeinflussen.

Beurteilungstext

Für die Experimente braucht man Materialien, die sich in fast jeder Küche finden. Neben Lebensmitteln (siehe Inhaltsangabe) benötigen die Nachwuchsforscher noch Haushaltsgegenstände wie Tassen, Trichter, Teller, Gläser, Flaschen, Deckelgefässe, Schaschlikspiese, Trichter, aber auch Baumwolle und Wolltücher. Die Kinder prüfen die Frische von Eier, erfahren wie Joghurt und Butter gemacht wird, mumifizieren Äpfel, lösen Flecken, finden heraus, wie etwas schimmelt oder Kartoffeln grün werden, lassen Zucker verschwinden und beobachten die Auswirkungen von Gasen.

Jedes Experiment steht auf einer Doppelseite: Auf der linken Seite wird eine gegliederte Materialiste durch einen sichtbaren Absatz von der zwei bis vier Sätze langen Durchführung des Experimentes getrennt. Darunter im gleichen Abstand wie oben steht unter der Überschrift “Was passiert?” in drei bis vier Sätzen eine kurze Darlegung des Ergebnisses. Die Experimente dauern zwischen 15 bis 25 Minuten und mehreren Tagen. Ein farbig hinterlegter Kasten (auf der linken Doppelseite) bietet weiterführende Erläuterungen zum Experiment, die interessierten Kindern meist weitere Möglichkeiten zum Experimentieren bieten. Generell ist die Wortwahl und die Satzstellung einfach. Kurze Hauptsätze, z. T. mit kurzen Nebensätzen machen die einspaltigen Texte aus.
Auf der rechten Doppelseite stellen Abbildungen und Fotografien den Experimentierverlauf und/oder das Experimentierergebnis dar. Zeigen die Fotos eine Person, die experimentiert, ist es immer ein 8 bis 9jähriges Mädchen das gerade das Experiment durchführt oder das Geschehen beobachtet. Die Leser können sich mit ihr identifizieren.


Ab Ende des 2. Schuljahres können die Kinder, wenn sie vorher mit dem Experimentieren unter Anleitung erste Erfahrungen gemacht haben, auch selbständig anhand der kurzen Versuchsanleitungen das jeweilige Experiment durchführen. Natürlich sollten die Kinder, worauf im Buch auch hingewiesen wird, die Experimente immer im Beisein eines Erwachsenen durchführen. Dieser sollte entscheiden, ob er bei Experimenten mit Herdeinsatz nur daneben steht oder gegebenenfalls auch eingreift.
Doch auch jüngere Kinder ab Vorschulalter benötigen für die Experimente mit Küchenuntensilien und Lebensmitteln keine große Einleitung. Ein Erwachsener führt sie in das Experiment ein, indem er ihnen erzählt, was sie vorhaben, und gibt die im Buch beschriebene Durchführung der Experimente wieder. Das Ergebnis, was zu beobachten ist, sollte man den Kinder auf keinen Fall vorher veraten. Nach Beendigung des Experimentierens mit den Kindern das Geschehene gemeinsam erarbeiten.


Nach Beendigung des Experiments den Kindern vielleicht eine einfache Abbildung des Verlaufs oder des Ergebnisses zum Ausmalen und ergänzen von Fehlendem (fehlen eines Bestandteils des Versuchsaufbaus) geben. Für Erstklässler im 2. Halbjahr und ältere Kinder könnten kurze Beschriftungen der Abbildungen das Getane festigen.

Natürlich muss mit allen Kindern die Unterschiede zum normalen Arbeiten in der Küche und dem Experimentieren gesprochen werden. Auch wenn die verwendeten Materialien Lebensmittel sind, so sollten die Kinder für zukünftige Experimente mit gefährlicheren Stoffen auf das Verbot des “Nicht-zu-Essen und Trinken” während des Experimentierens hingewiesen werden. Einige Experimente sind zwar auch zum Ausprobieren im Mund angelegt, jedoch rate ich den Kindern zu sagen, dass es sich hierbei um ein Experiment handelt. Es sei denn, es sollen über die Küchen-Werkstatt hinaus, keine weiteren Experimente durchgeführt werden. Die Kinder können zum Beispiel die hergestellten Zuckerstäbe nach dem offiziellen Beenden der Experimentierphase und dem Wegräumen der Experimentiermaterialien kosten. Problematisch ist dannn nur der “Schmecktest” und “Brot wird süß”.

Eine Möglichkeit bietet die Küchen-Werkstatt sie im Zusammenhang mit Ernährung durchzuführen, so behandeln einige Experimente das Thema Zucker.


Die kurzen, amüsanten Comics pro Doppelseite, die das jeweilige Ergebnis des Experimentes nochmal auf unterhaltsame Weise darstellen, sind für Leseanfänger oft noch zu schwierig. Nicht aufgrund der Wortwahl, des Satzgefüges oder schwieriger Grammatik. Es liegt eher daran, dass sich den Leseanfängern der eigentliche Witz hinter dem Comic nur langsam erschließt, weil ihnen die Silbenverbindung noch Schwierigkeiten macht. Die Bebilderung macht es aber Kindern mit geringen Leseerfahrungen möglich den Witz zu verstehen. Das gesamte Buch zielt auf das Selberlesen der Kinder ab, deshalb können sich auch Nichtleser ab 5 Jahren die vorgelesene Experimentieranleitungen erschließen und umsetzen.



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Diese Rezension wurde verfasst von spe.
Veröffentlicht am 01.01.2010