Die kleinen Diebe tauchen ab

Schlagwörter

• Abenteuer
• Familie
• Ungleichheit

Teaser

Im viktorianischem England landen 3 Brüder in einem stadtbekannten Armenhaus und bestehen dort gefährliche Abenteuer.

Beurteilungstext

Dieser Roman spielt in der Mitte des 19. Jahrhunderts in London. Die 3 Brüder Jem, Ned und der kleine Billy gehören zu den Ärmsten der Armen. Aber immerhin haben sie noch eine intakte Familie, die zusammenhält und einen Wohnwagen, in dem sie schlafen können, statt die Nächte auf der Straße zu verbringen. Der Vater, "Bert das Biest" versucht sein Geld als Preisboxer oder Warenträger zu verdienen. Doch auch von den Kindern wird erwartet, dass sie wenigstens einen Penny am Tag erbetteln und zum Lebensunterhalt der Familie beitragen.
Insgesamt ein armseliges Leben in einer dreckigen, stinkenden Großstadt.
Doch das ist erst der Anfang der Geschichte, die in ihrem Verlauf immer schrecklicher und brutaler wird. Die 3 Brüder geraten in ein Armenhaus, in dem ein sadistisches Ehepaar das Regime führt. Hier müssen alle Insassen schwer arbeiten, bekommen kaum zu essen und werden für Kleinigkeiten (sprechen beim Essen) hart körperlich und seelisch bestraft.
Der Autorin ist es ausgesprochen gut gelungen, diese düstere viktorianische Zeit wiederzugeben. Die große Diskrepanz zwischen arm und reich und das unendliche Elend in der Gosse wird eindrücklich geschildert. Dabei hat sie sich an real existierende Personen orientiert, was im Glossar des Buches deutlich wird.
Zum Glück endet das Abenteuer der 3 Brüder mit einer Befreiung, aber noch anrührender ist die Familienzusammenführung.
Frau Sivers ist ein historisch korrektes, spannendes Kinderbuch gelungen, das trotz düsterer Atmosphäre, menschliche Gefühle wie Liebe, Verantwortungsbewusstsein, Mut und Treue in den Vordergrund rückt.