Die Katzen von Kopenhagen

Autor*in
Joyce, James
ISBN
978-3-446-24159-6
Übersetzer*in
Rowohlt, Harry
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Erlbruch, Wolf
Seitenanzahl
32
Verlag
Hanser
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
München
Jahr
2013
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
14,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

James Joyce schreibt seinem 4-jährigen Enkel Stephen einen Brief, in dem er ihm die Besonderheiten der Stadt Kopenhagen schildert, in der es keine Katzen gibt und Polizisten unsichtbar sind, weil sie den ganzen Tag im Bett liegen, während rotgekleidete junge Postboten auf Fahrrädern durch die Straßen sausen. Außerdem macht er einen Vorschlag, um wie vieles einfacher es doch wäre, wenn Katzen die Aufgaben der Verkehrspolizisten übernehmen würden. Kongeniale Farbzeichnungen illustrieren den Text.

Beurteilungstext

Am 5. September 1936 schrieb James Joyce, der sich in Kopenhagen aufhielt, einen Brief an seinen einzigen Enkel Stephen. Das vergessene Original fand sich erst Jahrzehnte später im Bestand der Zurich James Joyce Foundation und wurde 2012 in Dublin in einer limitierten Sonderedition, illustriert von Casey Sorrow, veröffentlicht.

Joyce berichtet nicht von berühmten Gebäuden oder Persönlichkeiten, nichts über die Geschichte der Hauptstadt; er erklärt seinem Enkel nur, warum er ihm zwar Süßigkeiten, aber kein Tier schicken kann - denn: Es gibt keine Katzen in Kopenhagen. Er erfindet eine wunderbar absurde, aber für einen 4-Jährigen völlig stimmige Geschichte, die von rotgekleideten jungen Postboten auf Fahrrädern handelt sowie von Polizisten, die lieber den ganzen Tag lang im Bett liegen als den Verkehr zu regeln. Eine Katze könnte den Polizisten zeigen, wie man eine Kreuzung überquert, schlägt Joyce vor und fragt seinen kleinen Enkel nach dessen Meinung.
Anders als Casey Sorrow mit seinem schwarzen Zeichenstift hat Wolf Erlbruch in der deutschen Ausgabe zwar auch Figuren aus klar umrissenen Linien entstehen lassen, aber durch die farbigen Pastellkreiden wirken sie viel fröhlicher und dem Brieftext angemessener. Auf dem Cover ist James Joyce zu sehen, absolut unverwechselbar mit seinem langen Gesicht, dem markanten Kinn, der Höckernase über dem schmalen Schnurrbart und der runden Nickelbrille vor dem verwaschenen Blau der Augen. Das erste Bild zeigt ihn mit schwarzem Füllfederhalter über ein Briefblatt gebeugt, von wo aus sich dann nach und nach die Illustrationen auf hellbraunem Untergrund so entfalten, dass die Geschichte fast ohne den Text zu verstehen ist. Die Autos sehen aus wie aus den 40ger Jahren. Auf einem kleinen Lieferwagen steht ‘FISK’, klar, denn Fisch gibt es laut Joyce’ Aussage mehr als reichlich. Besonders gelungen ist die Katze, die Joyce gern nach Kopenhagen importieren würde. Überhaupt passen sich die Bilder der Zeit an, in der der Brief geschrieben wurde. Kein Geringerer als Harry Rowohlt hat sich der deutschen Übersetzung angenommen. So ist ein wunderbares Bilderbuch für große und kleine Leute entstanden.

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Diese Rezension wurde verfasst von OAL.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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