Die Katzen von Kopenhagen
- Autor*in
- Joyce, James
- ISBN
- 978-3-446-24159-6
- Übersetzer*in
- Rowohlt, Harry
- Ori. Sprache
- Englisch
- Illustrator*in
- Erlbruch, Wolf
- Seitenanzahl
- 32
- Verlag
- Hanser
- Gattung
- BilderbuchSachliteratur
- Ort
- München
- Jahr
- 2013
- Lesealter
- 4-5 Jahre6-7 Jahreab 18 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 14,90 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
In Kopenhagen gibt es keine Katzen, also kann James Joyce seinem Enkel Stephen auch keine mitbringen. Deshalb schreibt er ihm einen Brief und berichtet stattdessen von all den Merkwürdigkeiten, die es dort gibt: Von Fischen, Fahrrädern, Polizisten, die nur faul im Bett liegen, Zigarre rauchen und Buttermilch trinken und kleinen Jungs Befehle erteilen. Das wird sich aber ändern, wenn der Opa auf seiner nächsten Reise dorthin eine Katze mitnimmt. Und dazu möchte er gern Stephens Meinung wissen.
Beurteilungstext
Vermutlich geht es bei den Katzen, die es angeblich nicht gibt, um ein beliebtes Mitbringsel der damaligen Zeit, nämlich mit Süßigkeiten gefüllte Katzen. Ganz unwahrscheinlich ist das nicht, denn im Brief an seinen Enkel berichtet James Joyce von Jungen, die nach Hause schreiben, weil sie mehr Süßigkeiten wollen. Vielleicht eine Anspielung. Um den vierjährigen Stephen also nicht zu enttäuschen, erzählt der Opa in seinem Brief von einer total katzenfreien Stadt. Und weil das so ist, passieren dort eben auch die unglaublichsten Geschichten. Man sieht offensichtlich keine Polizisten, denn die liegen den ganzen Tag im Bett, rauchen dicke Zigarren und trinken Buttermilch. Bestimmt unvorstellbar für einen kleinen Jungen in Dublin. Ja, und deshalb können alte Damen auch nicht die Straße überqueren und schreiben Beschwerdebriefe an die Polizisten. Und weil es keine Katzen gibt, gibt es eben dafür ganz viele Fische. Logisch, oder? Und so reiht sich eine Flunkerei an die andere. Und was Katzen und Fahrräder miteinander verbindet, muss man sich gefälligst selber zurechtlegen, aber Kinder können das ja bekanntlich. Und für diejenigen, die nicht soviel Fantasie haben, gibt es die wunderbar schrägen Bilder von Wolf Erlbruch. Dem haben es vor allem die Zigarren angetan. Denn nicht nur die Polizisten paffen, nein, sogar die Fische und die alten Damen. Die Fische können übrigens auch Fahrrad fahren, denn in der Fantasie ist alles möglich. Schwungvoll und mit wenigen Strichen visualisiert Erlbruch den knappen Text. Den hat Harry Rowohlt bravourös übersetzt. Es gibt nur kurze Hauptsätze, die so glaubhaft klingen, dass jedweder Zweifel am Erzählten, möge es sich noch so unwahrscheinlich anhören, von vornherein ausgeschlossen ist.
Übrigens wurde der englische Text ""The Cats of Copenhagen"" erstmals im Januar 2012 in Dublin veröffentlicht. Jedenfalls ist es schade, dass der inzwischen erwachsene Enkel Stephen das vorliegende kleine Kunstwerk nie kennen lernen konnte. Da haben unsere Kinder einfach mehr Glück.