Die Judaspapiere

Autor*in
Schröder, Rainer M.
ISBN
978-3-401-06185-6
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Behringer, Georg
Seitenanzahl
873
Verlag
Arena
Gattung
Ort
Würzburg
Jahr
2008
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
19,95 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Vier junge Engländer werden gegen Ende des 19. Jahrhunderts auf die Suche nach dem rätselhaften Judas-Evangelium geschickt und müssen nicht nur viele Rätsel lösen, Geheimschriften entziffern, sondern auch in verschiedene Länder reisen und Abenteuer bestehen.

Beurteilungstext

Dieses - ohne Nachwort - 661 Seiten dicke Buch scheint in der Nachfolge von Bestsellern à la "Da Vinci Code" geschrieben zu sein. Bei den zum Teil haarstäubenden Abenteuern der vier Hauptpersonen kommen diese in Berührung mit Graf Dracula, Hercule Poirot im Orientexpress; sie jagen durch das Abwassersystem von Wien wie Orson Wells im Film "Der dritte Mann", ein Bösewicht heißt Fagin usw., kurz, man begegnet vielen berühmten Bösewichtern aus der Literatur. Sich so etwas auszudenken, macht sicher viel Spaß, doch der Leser, der die Parallelen erkennt, fühlt sich nicht ganz ernst genommen, vor allem, weil nicht nur eine solche Szene im Buch enthalten ist, und Jugendliche, die diese Anspielungen sicherlich nicht alle erkennen, haben von diesen Ideen nichts. Eine weitere wichtige Komponente in der Geschichte ist die Entzifferung von Geheimschriften. Wer sich dafür interessiert, kann eine Menge dazulernen. Das gilt auch für einige philosophische Ideen zum Thema Atheismus, Christentum, Sekten, Häresie und Geheimbünde. Auch über Rumänien, Konstantinopel, Athos und Ägypten um 1890 erfährt man bei der Lektüre einiges Neues. Die vier grundverschiedenen Hauptfiguren sind alle sympathisch, eine kleine Liebesgeschichte fehlt auch nicht, es gibt spannende Verfolgungsjagden, Intrigen, Rettung in letzter Minute, also Spannung pur. Da es sich um ein Jugendbuch handelt, geht die Geschichte für fast alle "Guten" gut aus und für die Bösewichte schlecht. Das Buch mag einige Abenteuer-Fans begeistern, die sich aber eventuell bei den z. T. recht schwierigen philosophischen Stellen langweilen, doch insgesamt bietet das Buch längst nicht so viel an geschichtlicher Information im spannenden Kleid wie andere Bücher desselben Autors. Das ändert auch das Nachwort nicht, in dem man etwas über das reale Judasevangelium erfährt. Das Buch enthält zwar ein großes Quellenverzeichnis, doch ein Glossar, in dem jugendliche Leser etwas genauer über die philosophischen, geographischen und religionswissenschaftlichen Hintergründe informiert werden könnten, fehlt.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von UH.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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