Die Jagd nach dem Stiefel

Autor*in
Zimmering , Max
ISBN
978-3-359-03028-7
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Jazdzewski, Ernst
Seitenanzahl
134
Verlag
Eulenspiegel
Gattung
Buch (gebunden)
Ort
Berlin
Jahr
2022
Lesealter
10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiKlassenlektüre
Preis
10,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

In Berlin, im Jahr 1932, spielt diese Detektivgeschichte. Paul, der nach der Schule Zeitungen austrägt, macht eine furchtbare Entdeckung: Auf dem Hof seines Wohnblocks liegt ein Toter, ein Nachbar, er kennt ihn, "Schiemann von der Antifa". Während die Polizei im Dunkeln tappt, verfolgen Paul und seine Freunde eine heiße Spur: Auf einer Zeitung haben sie den Abdruck einer Stiefelsohle gefunden. Der kann nur vom Mörder stammen. Eine spannende Jagd beginnt.

Beurteilungstext

Die Jagd nach dem Stiefel spielt im Jahr 1932 und wurde auch in diesem Jahr von Max Zimmerling geschrieben. Die erste Veröffentlichung fand jedoch erst 20 Jahre später statt, jedoch leider nicht mehr im eigentlichen Original. Der Eulenspiegel Verlag hat das Buch in diesem Jahr neu aufgelegt.
Zu Beginn der Geschichte erläutert Zimmerling die damaligen Umstände. Dieser Einstieg in das Buch hat mir sehr gut gefallen, ich finde es wichtig, dass Kinder und Jugendliche, die dieses Buch lesen, sich dessen bewusstwerden, unter welchen Umständen Autoren und Schriftsteller damals lebten.
Obwohl es eine Neuauflage ist, wurde der Inhalt sprachlich nicht ersetzt oder angepasst. Einige Begrifflichkeiten musste ich nachschlagen, wie beispielsweise „Katheder“ oder es wurden Schimpfwörter in den Mund genommen, die ich als Verlag heutzutage nicht veröffentlichen würde. Sie gehören aber leider zu der Zeit und dem damaligen Sprachgebrauch. Nur auf dem Buchrücken hat man eine kleine Veränderung vorgenommen (Paul - Paule).
Die Geschichte ist schnell und leicht zu lesen, dennoch sehr fesselnd. Man bekommt einen kleinen Einblick in die Lebensumstände vieler Familien. Innerhalb der Geschichte wird jedoch wenig Bezug auf das Zeitgeschehen genommen, die Detektivgeschichte steht im Vordergrund. Dies finde ich auch wichtig.
Das abschließende Kapitel ist dadurch jedoch umso niederschmetternder und ich war emotional sehr mitgenommen. Man hat eine Beziehung zu den Jungen und Mädchen aufgebaut und muss im Anschluss daran erfahren, welche schlimmen Schicksale einige während des 2. Weltkriegs trafen. Ich war erst empört, dass mir dadurch die Geschichte verdorben wurde, dann habe ich jedoch begriffen, dass es wie Zimmerling am Ende schreibt, auch manchmal gut ist, über diese Dinge zu schreiben, schließlich möchte man aus der Vergangenheit lernen.
Die Geschichte ist fesselnd, der Sprachstil heutzutage bestimmt eher selten und daher ansprechend, besonders hervorheben möchte ich jedoch den geschichtlichen Zusammenhang und die beiden, die Geschichte umrahmenden Kapitel, die mich tatsächlich auch noch Stunden und Tage nach dem Lesen des Buches begleitet haben. Es ist wichtig, dass niemals in Vergessenheit gerät, was damals passiert ist und Max Zimmerling findet in meinen Augen auch für Kinder und Jugendliche passende Worte.

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Diese Rezension wurde verfasst von 163; Landesstelle: Nordrhein-Westfalen.
Veröffentlicht am 01.07.2022

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