Die Insel, der Kater und der Mond auf dem Rücken
- Autor*in
- Domin, Hilde
- ISBN
- 978-3-596-85360-1
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Junge, Alexandra
- Seitenanzahl
- 64
- Verlag
- FISCHER Schatzinsel
- Gattung
- –
- Ort
- Frankfurt/ Main
- Jahr
- 2009
- Lesealter
- 10-11 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 12,95 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Ein einsamer kleiner Kater wird zwischen Bananenplantagen aufgelesen von einer Frau, die zuvor ausgesetzt wurde auf dieser Karibik-Insel. Sie nennt den Kater Gogh, dabei an den Maler Van Gogh denkend. Denn der süße, bunt gestreifte Kater hat nur noch ein Ohr. Gogh ist also gezeichnet durch sein Anderssein, schnell wird er von den Inselbewohnern verdächtigt, die Hühner zu jagen und zu töten.
Beurteilungstext
Im Nachwort wird zum tieferen Verständnis der Erzählung berichtet, daß die Autorin Hilde Domin 1940 auf einer Karibik-Insel ausgesetzt wurde. Ähnlich Robinson kam sie dort an Land, jedoch auf eine bewohnte Insel. Die Autorin lebte dort viele Jahre lang wie im Exil.
Sie freundete sich mit dem herrenlosen Kater, der nur ein Ohr hatte, an. Weil er nur ein Ohr hatte, meinten die Inselbewohner, er sei besonders böse. Er wurde abgestempelt, obwohl niemand wußte, wie er das Ohr verloren hatte. Wenn zum Beispiel ein Huhn fehlte, wurde er verdächtigt. Und die Besitzerin einer solch gezeichneten Katze wurde mit abgestempelt.
In dieser Erzählung jedoch kann durch die Aussage einer Zeugin der Kater von seiner Schuld freigesprochen werden und somit ist auch die Besitzerin ohne Schuld. Das ist wichtig: Schließlich lebt sie als Fremde dort zusammen mit den Ureinwohnern.
Einfühlsame bunte Bilder begleiten die Geschichte vom Kater Gogh. Die Natur auf der Insel, Himmel, Pflanzen, Tiere und die Menschen dort werden liebevoll dargestellt. Gogh wirkt auch mit nur einem Ohr nicht abschreckend, sondern eher freundlich und lieb. Die Darstellung eines menschlichen Ohres und eines Messers dazu zum Beschreiben des Schicksals vom Maler Van Gogh setzt allerdings eine gewisse Reife des Lesers voraus.
Das Nachwort zur Erzählung sollte unbedingt gelesen werden. Ich meine, es täte gut, das Nachwort als Einleitung der Erzählung voranzustellen. Ich selbst entdeckte es erst zum Schluß und habe dann mit dem Wissen, das die Autorin auf der Insel im Exil leben mußte, die Erzählung erneut auf mich wirken lassen.