Die Hexenkinder von Seulberg

Autor*in
Flacke, Uschi
ISBN
978-3-551-35250-7
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
265
Verlag
Carlsen
Gattung
Ort
Hamburg
Jahr
2003
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
7,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Kurz nach dem 30jährigen Krieg erholt sich Seulberg gerade vom Schrecken des dreißigjährigen Krieges. Da lodert der Hexenwahn wieder auf. Die Kinder des Dorfes lassen sich von diesem anstecken und bringen viele Bewohner ohne eigenes Schuldbewusstsein auf den Scheiterhaufen.

Beurteilungstext

Die kleine Anna hat es genau gesehen. Als die Müller-Els in einer dunklen Kammer auf eine Truhe schlägt, zaubert sie dabei Mäuse und Schlangen hervor. Dies erzählt sie weiter. Der Hexenwahn bricht wieder aus. Die meisten Kinder erliegen ihrer eigenen Phantasie, die Erwachsenen, vornehmlich der Pfarrer des Dorfes glauben ebenso an die satanischen Mächte. So bricht eine Hexenverfolgung aus, die schließlich alle betrifft, deren Namen nur in irgendeinen Zusammenhang mit diesem Grundereignis genannt werden.
Die Kinder des Dorfes spielen als Zeugen dabei eine entscheidende Rolle. Die kleine Gruppe von “Aufgeklärten”, der Schmied, Johanna und der Puppenspieler können die Ereignisse nicht aufhalten.
Ein packender, tragischer Roman, der einem das Blut in den Adern gefrieren lässt und immer wieder auf ein Wunder hofft, das nie eintritt.
Wie kann es sein, dass Kinder ihre eigenen Mütter auf den Scheiterhaufen bringen fragt man sich. Wie kann ein Pfarrer so verbohrt sein, dass er fast das ganze Dorf ausrotten lässt nur um seine Teufelsideologie durchzusetzen? Wie es kommt, wenn Menschen unaufgeklärt leben müssen und ständig finstere Mächte, hier in Form von Menschen, die unter ihnen leben für alle Unglücke verantwortlich machen, wird in diesem Roman sehr deutlich. Da er sich auf Tatsachenberichte stützt, die wirklich so passiert sind erzählt die Chronik am Ende des Buches. Dies macht das Buch noch einmal unheimlicher und bedrückender.
Es ist kein Buch für Menschen mit schwachen Nerven. Deshalb sollte es auch Jugendlichen unter 14 Jahren nicht an die Hand gegeben werden.
Allerdings schildert es so wirklichkeitsgetreu wie möglich die Ereignisse der Hexenverfolgungen im 17. Jahrhundert. Deshalb ist es unterrichtsbegleitend für den Geschichtsunterricht des Mittelalters sehr wertvoll.
Ein Buch, das abschreckend und schwer zu lesen ist auch für Erwachsene.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von BM.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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