Die Hexenakte

Autor*in
Reiche, Dietloff
ISBN
978-3-446-20860-5
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
350
Verlag
Hanser
Gattung
Krimi
Ort
München
Jahr
2007
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
17,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Lennart und Katja erhalten Einblick in die Gerichtsakte eines Hexenprozesses aus dem Jahre 1593. Nachfahren der damaligen Beteiligten wollen eine Veröffentlichung der Akte unbedingt vermeiden, doch die beiden Teenager bleiben am Ball. Hilfe erhalten sie dabei von der damals als Hexe verbrannten Fingerhütin.

Beurteilungstext

Dietlof Reiche verarbeitet in seinem Buch die Unterlagen über eine seiner eigenen Vorfahrinnen und legt viel Wert auf sachliche Richtigkeit der historischen Hintergründe. Im Anhang befinden sich die zwar fiktiven Protokolle des Prozesses gegen die Fingerhütin, sie stehen aber sprachlich und inhaltlich in engem Bezug zu den historischen Dokumenten Reiches.
Die Fingerhütin wurde aus Geldgier vor Gericht gebracht, und der Nachfahre des Mannes, der sie damals angezeigt hat, drangsaliert noch heute ihre Nachfahren, um sich deren Gasthof unter den Nagel zu reißen. Er zieht in der Kleinstadt Rottlingen viele Fäden und schreckt auch vor Straftaten nicht zurück, um die rufschädigende Akte unter Verschluss zu halten. Er hat jedoch eine starke Widersacherin. Die Fingerhütin kann sich kurzzeitig des Körpers lebender Menschen bedienen und so in das Geschehen eingreifen. Und Katja und Lennart sind fest entschlossen, ihr zu helfen.
Der Autor zeigt sehr schön den Ablauf eines Hexenprozesses; in dieser Beziehung ist die “Hexenakte” fast schon ein Sachbuch. Er zieht sich aber nicht in trockene Fakten zurück, sondern bringt er den Lesern auch eindrücklich die Qualen der Fingerhütin an den Originalschauplätzen nahe. Gleichzeitig schlagen Lennart und Katja die Brücke zum Leben der Leser in der heutigen Zeit.
Einen etwas schalen Beigeschmack verursacht für mich die in der Gegenwart agierende Fingerhütin, die sich anderer Leute Körper bedient.
Insgesamt ist die “Hexenakte” ein sehr lehrreiches, spannendes und fesselnd geschriebenes Buch.

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Diese Rezension wurde verfasst von Spra.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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