Die Hexenakte

Autor*in
Reiche, Dietloff
ISBN
978-3-446-20860-5
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
352
Verlag
Hanser
Gattung
Krimi
Ort
München
Jahr
2007
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
17,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Lennart und Katja ebfinden sich wegen eines Ferienkurses in ihrem schwächsten Fach- der Mathematik - in Rottlingen, einem zwar malerischen, aber recht langweiligem Nest. Zufällig geraten sie in eine fantastische Geschichte um die Geschichte von Rottlingen und stellen fest, dass Lennarts Vorfahrin einst als Hexe verbrannt wurde. Sie beschaffen sich auf nicht legelem Wege die historischen gerichtsakten, die auch rein zufällig wieder aufgetaucht sind und recherchieren auf eigene Faust. Dabei kommen sie kriminellen Machenschaften aus der Vergangenheit und der Gegenwart auf die Spur.

Beurteilungstext

Die “Hexenakte” verbindet auf sehr geschickte Weise die Geschichte einer kleinen mittelalterlichen Stadt mit der Gegenwart und lässt zwei Jugendliche die wohl abenteuerlichsten Ferien ihres Lebens verbringen. Statt für Mathe zu pauken, beschäftigen sich Lennart und Katja lieber mit der von allen plötzlich verleugneten Gerichtsakte über eine Ahnin von Lennart. Lennart hört Stimmen, die eigentlich gar nicht da sein dürften und Katja, neugierig geworden, wird schnell mit einbezogen. Es gelingt ihnen, nachdem sie einige Abenteuer zu bestehen haben, alles aufzuklären, wobei ihnen auch noch andere Menschen, die ein Interesse an der Auflärung des Falles haben, zu Hilfe eilen. Perfekt auf den Kulminationspunkt gebracht wird die Szene des abenteuerlichen Abstiegs der beiden Protagonisten vom Stadtturm auf der Flucht vor dem Nachfahren des Bösen in Rottlingen. Für mich als Liebhaberin historischer Romane eine wunderbare Verknüpfung von Vergangenheit und Gegenwart mit sehr vielen lehrreichen Passagen über das Leben im Mittelalter, Folterungen und Gerichtsbarkeit sowie auch über Gerechtigkeit. Deutlich macht Dietloff Reiche dem jugendlichen Leser klar, dass die Delinquentin, einmal im Verlies gefangen, keine Chance hatte, es als freie Frau zu verlassen. Beklemmend wird das Auffinden der lange verschollen geglaubten Folterkammer geschildert. Und gleichzeitig existiert auch hier wieder der Bezug zur Gegenwart: Der Wirt der “Sonne” möchte das Restaurant von Lennarts Verwandtschaft übernehmen und schreckt nicht davor zurück, öffentliche Ämter unter Druck zu setzen und so die Besitzer des beschaulichen Lokals in den wirtschaftlichen Ruin zu treiben. Am Ende wird alles gut. Das Matheproblem der beiden können jedoch nur sie selbst lösen. Ein fantastisches, fesselndes, packendes und begeisterndes Stück Jugendliteratur, das durch die Originalgerichtsakten, die als Anhänge beigefügt sind, noch mehr Authentizität verliehen bekommt. Absolut super!!!

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Diese Rezension wurde verfasst von T-Lie.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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