Die Heinzelmännchen von Köln
- Autor*in
- Kopisch, August
- ISBN
- 978-3-314-10539-5
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Tharlet, Eve
- Seitenanzahl
- 32
- Verlag
- Nord-Süd
- Gattung
- BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
- Ort
- Gossau
- Jahr
- 2020
- Preis
- 15,00 €
- Bewertung
Teaser
Paradiesische Zeiten in Köln: Während die Handwerker der Stadt, ob Zimmermann, Bäckermeister oder Schneider, sich ausruhen und schlafen, kommen kleine Heinzelmännchen in die Werkstätten und verrichten über Nacht deren Arbeit. So hätte es bleiben können, wenn es die Neugier nicht gäbe. Und was haben Erbsen damit zu tun?
Beurteilungstext
„Die Heinzelmännchen von Köln“, von August Kopisch geschrieben, ist ein Klassiker der Literatur für Kinder. Generationen sind mit den Reimen über die fleißigen kleinen Helfer der Kölner Handwerker aufgewachsen. August Kopisch, der 1799 in Breslau geboren wurde, hat seine Geschichte erstmals 1836 veröffentlicht.
Er stellt den Lesern die Arbeit der Handwerker vor, beschreibt detailreich wie das Schneidern, Backen, Zimmern, usw. vor sich geht. So gibt der Autor Kenntnis über die einzelnen Berufe, deren Arbeitsschritte und Werkzeuge. Sein Stilmittel sind die berufstypischen Verben, die in Reimform den Arbeitsprozess erklären. Die Arbeit verrichten die kleinen Hausgeister. Sie rackern in der Nacht. Morgens ist die Arbeit erledigt, sehr zur Freude der Kölner Bäcker, Schneider, Küfer, Fleischer und Zimmerleute.
Wäre die Frau des Schneiders nur nicht so neugierig gewesen! Hätte sie nicht unbedingt sehen wollen, wie die kleinen Helferlein aussehen. Hätte sie nicht Erbsen verstreut, damit die Kobolde darauf ins Rutschen kommen und das Schneiderweib einen Blick auf die kleinen Gestalten hat werfen können. Wer weiß, vielleicht wären die Heinzelmännchen noch tätig. So entdeckt aber, quittierten sie ihren Dienst für die Kölner und sind seither verschwunden.
Zur Illustration: Rote Kapuzencapes, freundliche Gesichter, männlich bärtig, rundlich, mit Kerzen auf den Köpfen und voller Tatendrang, so sind sie der Illustratorin, Eve Tharlet, aus ihren Stiften aufs Papier geboren. Kleine niedliche Geschöpfe, die auf den ersten Blick ans Herz wachsen. Sie sind viele, sie sind leise, sie sind fleißig, immer mit einem erstaunten Lächeln im Gesicht.
Eve Tharlet, 1956 in Frankreich geboren, in Deutschland aufgewachsen, ist eine vielmals ausgezeichnete, studierte Illustratorin. Weltruhm erlangte sie durch ihre Pauli-Bücher. Die Heinzelmännchen von Köln hat sie mit viel Liebe in die Literaturwelt hinein gemalt. Allein ihre Zeichnungen erzählen die Geschichte der Heinzelmännchen so prächtig, die Zeit um 1836 ist so anschaulich dargestellt, es ist herzerwärmend, ihren kleinen Geschöpfen bei der Arbeit zuzusehen.
Dann der Verrat. Erschrockene ungläubige Gesichter. „Die lärmen und schreien und vermaledeien!“ Dann sind sie weg. Die Handwerkerschar, ebenso liebevoll in Naturtönen gemalt und in Größe und Aussehen den Heinzelmännchen nicht unähnlich, übernehmen die Arbeit und damit ihr aktives Leben. Die neugierige Frau des Schneiders fegt schuldbewusst ihre verstreuten Erbsen zusammen.
„Die Heinzelmännchen von Köln“, eine Geschichte nicht nur für Kölner, nicht nur für Kinder und nicht nur für Menschen, die an Wunder glauben. Ein Buch zum Bilder Begucken, Vorlesen und selber lesen. Auch noch nach 185 Jahren.