Die Händlerin der Worte - Ein Musical über die Welt der Worte - CD

Autor*in
Lange, ThomasTheil, Claude
ISBN
978-3-8337-2463-3
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Französisch
Illustrator*in / Sprecher*in
Umfang
Verlag
Gattung
Digitale Medien
Ort
Hamburg
Jahr
2009
Alters­empfehlung
6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Fachliteratur
Preis
12,99 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Teaser

Das Musical über die Welt der Worte bietet ein buntes, abwechslungsreiches Spiel um den Sinn und die Verwendungsmöglichkeiten der Wörter. Das Grundbild vom Markt und der Händlerin, die Wörter anbietet, verkauft und der auch Wörter gestohlen werden, wird in Liedtexten und musikalischen Arrangements vorgestellt.

Beurteilungstext

Das in Frankreich sehr erfolgreiche Musical wurde inzwischen nach Deutschland exportiert und dort auch als Bühnenstück aufgeführt. Nun liegt auch die Hörbuchfassung vor. In sieben Szenen und sieben Songs präsentiert die Händlerin der Worte auf einem imaginären Markt ihre Ware: Worte. Es sind böse und liebe, höfliche und traurige, süße und tröstende Worte, die sie in Kästchen zum Verkauf bereit hat. Ihre besondere Ware preist sie lautstark und pathetisch an, will Käufer anlocken, indem sie die besonderen Qualitäten ihrer Ware besingt. Ein Wort wie Schokolade ist für die Händlerin ein süßes, tröstendes Wort, das sie als besonderen Trost verschenken will. Das Wort Sonne ist "ein gelbes Ding am Himmel", das in verschiedenen Sprachen der Welt auch immer wieder anders benannt wird.
So will das Musical offenbar empfindlich und empfänglich machen für Sprachgebrauch und Wortbedeutung, und das auf fröhliche, spielerische Weise.
Dennoch hat es mich bei aller guten Absicht, die dahinter steckt, nicht überzeugt. Die Selbstreflexivität von Sprache und das Nachdenken über die Doppelnatur der Wörter mit ihrer inhaltlichen und formalen Seite ist in den letzten Jahren mehrfach zum Thema kinderliterarischer Werke gemacht worden. So ist das auch als Hörbuch erschienenen Buch von Eric Orsenna "Die Grammatik ist ein sanftes Lied" ein gelungenes Beispiel für eine Auseinandersetzung mit Sinn und Unsinn von Wortbedeutungen und Wortgebrauch. In dieser Erzählung wird ein Handlungsgeschehen angeboten, das spannend und unterhaltsam zugleich ist. Die auf eine Insel der Wörter verschlagenen schiffbrüchigen Kinder, dort die Sprache neu erlernen müssen, sind Identifikationsfiguren, die tragen und denen man neugierig folgt. Es gibt einen spannenden Konflikt, der ausgetragen und zu Ende erzählt wird.
Im Musical gibt es keine Handlung, sondern nur eine lose Folge von szenischen Bildern. Insofern ist der Vergleich eigentlich nicht ganz erlaubt. Hier wird eher geplaudert als gesprochen, und tiefgründig muß es nicht unbedingt sein.
Ich kann mir vorstellen, dass für Freunde der Musicals die dargebotenen Songs nette Ohrwürmer werden, die man gern mitträllert. Vielleicht ist ja damit ihre Funktion erfüllt . Mich hat das recht einfältige, simple Geschehen, das um das eigentlich schöne und wichtige Bild von der Materialität der Wörter (Wörter als " Kleider der Gedanken" (Wittgenstein)) arrangiert wurde, nicht überzeugt, sondern nach kurzer Zeit eher gelangweilt.

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Diese Rezension wurde verfasst von emk.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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