Die Händlerin der Worte

Autor*in
Lange, ThomasTheil, Claude
ISBN
978-3-473-36950-8
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Wandtke, Sanne
Seitenanzahl
128
Verlag
Ravensburger
Gattung
Buch (gebunden)Erzählung/Roman
Ort
Ravensburg
Jahr
2017
Lesealter
10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
8,99 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Teaser

Auf dem Markt lernen Jonas und Leonie die Händlerin der Worte kennen. Sie verkauft Worte und Redensweisen für den guten Umgang der Menschen miteinander, für Höflichkeit, Anstand und Respekt. Ihre Worte sind für die Menschen in der Stadt wichtig. Da werden ihr eines Tages eine Kiste mit all den Wörtern gestohlen, die für ein gutes Zusammenleben nötig sind. Jonas und Leonie wollen den Dieb finden, denn schon bald spüren sie, wie sehr der Diebstahl das Zusammenleben der Menschen in der Stadt negativ verändert.

Beurteilungstext

Wie wichtig Worte, Sprache und ihre Verwendung für das gemeinschaftliche Leben sind, wollen Thomas Lange und Claude Theil in ihrem Kinderbuch "Die Händlerin der Worte", 2017 im Ravensburger Verlag erschienen, Kindern ab 10 Jahren zeigen. Mit der Sprache verdeutlichen wir unsere Wünsche, Bedürfnisse, treten in Kontakt mit den Mitmenschen, erfahren wir ihre Gedanken, tauschen uns aus. Mit den richtigen Worten loben oder verletzen wir den Gegenüber. Es sind oft einfache und doch einflussreiche Worte wie "bitte", "danke", "Guten Tag" oder "Auf Wiedersehen" die viel bewirken - nämlich einen guten Umgang miteinander. Sie zu vernachlässigen, sie nicht zu benutzen, erschwert das gemeinsame Leben. Dieses Anliegen verpacken Thomas Lange und Claude Theil in ihrem Kinderbuch in eine Kriminalgeschichte.
Auf dem Markt lernen Jonas und Leonie die Händlerin der Worte kennen. Sie verkauft Worte und Redensweisen für den guten Umgang der Menschen miteinander, für Höflichkeit, Anstand und Respekt. Ihre Worte sind für die Menschen in der Stadt wichtig. Da werden ihr eines Tages eine Kiste mit all den Wörtern gestohlen, die für ein gutes Zusammenleben nötig sind. Jonas und Leonie wollen den Dieb finden, denn schon bald spüren sie, wie sehr der Diebstahl das Zusammenleben der Menschen in der Stadt negativ verändert.
Die Buchidee ist faszinierend, der Weg des Krimis fesselnd. Und doch bleibt das Kinderbuch hinter den Erwartungen zurück. Beide Autoren haben die Sprache und ihre Benutzung als Hauptthema gewählt. Doch ihr Erzählstil ist keineswegs leicht, wortgewandt oder anregend. Vielmehr wirkt er oft umständlich, langatmig und wiederholend. So werden die guten Worte der Händlerin nie genannt, sie werden immer nur abstrakt als "gute Wörter" bezeichnet. Der Esprit, den Sprache Kindern zum Lesen verführen kann, fehlt völlig, da Lange und Theil umständlich umschreiben. Dabei geht auch viel an Dynamik, an Leselust verloren.
Ebenso wirkt der Krimianteil in der Geschichte sehr konstruiert und schleppend. Wirkliche detektivische Arbeit leisten die Kinder nicht. Vielmehr hilft der Zufall ihnen in ihrer Schlängelspur zum Dieb.
Sanna Wandtkes Illustrationsstil wirkt barock, süßlich. Auch wenn die Schwarz-Weiß-Zeichnungen realistisch sind, wirken sie wenig professionell. Das liegt an der absoluten Überfrachtung der Bilder mit Details ohne Ende, mit Mustern und Strukturen. Es gibt keinen Ruhepol fürs Auge, nichts Aufbauendes.
Das Kinderbuch "Die Händlerin der Worte" von Thomas Lange und Claude Theil verspricht mit seinem Klappentext eine spannende Krimigeschichte über die Kraft von Wörtern und Sprache für das gemeinsame Leben, für den Umgang der Mitmenschen, scheitert aber am umständlichen, kraftlosen Erzählstil der Autoren. Auch in den Illustrationen ist ein Zuviel-Wollen enthalten, was ihre Strahlkraft ins Gegenteil kippt. Schade, denn die Buchidee hätte mit einem geschickteren Autor eine gute Geschichte versprochen.

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Diese Rezension wurde verfasst von BW; Landesstelle: Sachsen.
Veröffentlicht am 01.10.2017

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