Die große Wörterfabrik

Autor*in
Lestrade, de
ISBN
978-3-939435-26-6
Übersetzer*in
Taube, Anna
Ori. Sprache
Französisch
Illustrator*in
Docampo, Valeria
Seitenanzahl
40
Verlag
Mixtvision
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
München
Jahr
2010
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
13,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

In einem Land, in dem man die Wörter erst essen muss, um sie einmal aussprechen zu können, ist vieles anders. Denn hier kostet auch das Fragen etwas, und so manch geflügeltes Wort gerät an seine Grenzen. Schlimm, wenn man nicht genug Geld hat, um die wichtigen Wörter kaufen und sagen zu können…

Beurteilungstext

Im Land der großen Wörterfabrik ist vieles anders. Hier muss man die Wörter erst zu sich nehmen, um sie dann einmal sagen zu können. Die Wörter, die in der großen Wörterfabrik hergestellt werden, muss man zuerst kaufen, und wer kein Geld hat, hat auch keine Wörter. Der muss mit dem auskommen, was er im Müll findet oder im Schlussverkauf ergattert. Doch das sind selten die wichtigen, und daher auch kostbaren Wörter.
Paul hat drei Wörter aus der Luft geangelt, die möchte er seiner Freundin Marie schenken. Es sind kleine Wörter - Kirsche, Staub, Stuhl - aber immerhin sind es welche. Doch auch Oskar will Marie Wörter schenken, und er kann sich alle Wörter leisten. Doch Marie weiß, für wen sie sich zu entscheiden hat, und nachdem sie Paul auf die Wange geküsst hat, kann der sogar mit einem weiteren Wort aufwarten: Nochmal!
Diese herrliche Liebesgeschichte, in einem Land, wo das Selbstverständliche so offensichtliche Grenzen aufgezeigt bekommt, berührt ihre Leser auf ganz besondere Weise. Denn gerade die Worte scheinen eine unangreifbare Domäne für alle zu sein, doch sie sind es nicht. Mancher hat sie im Überfluss, aber er kann sie unter Umständen gar nicht nutzen, so wie Oskar, dessen Liebesgruß hölzern und roh klingt. Pauls kleine Worte haben Poesie, denn es kommt nicht nur darauf an, sie zu besitzen, sondern auch, sie benutzen zu können. Und er kann in seiner einfachen Welt sehr genau bestimmen, was für ihn Bedeutung hat.
Die malerischen, in Grau-Braun-Tönen gehaltenen Bilder, in denen die Protagonisten Paul und Marie in kräftigen Farben hervortreten, erzeugen starke Stimmungsbilder. Mit den Farben spielend, sie mit der Entwicklung der Geschichte immer kräftiger ins Rot der Liebe übertragend, erzeugt das Buch eine Wirkung, die den Leser und Betrachter kaum außen vor lassen kann. So liegt hier ein erstaunliches Buch vor, das hinter seiner fremden Fassade vom wirklichen Leben erzählt, und allen armen und reichen Wörterfreunden auf herzlichste zu empfehlen ist.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von mr.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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