Die grauen und die grünen Felder

Autor*in
Wölfel, Ursula
ISBN
978-3-407-78673-9
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Wölfel, Bettina
Seitenanzahl
96
Verlag
Gattung
Ort
Weinheim
Jahr
2004
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
4,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

14 wahre Geschichten mit Kindern in aller Welt - von den Schwierigkeiten der Menschen miteinander zu leben und den Hoffnungen auf eine bessere Zukunft.

Beurteilungstext

Der Klassiker der realistischen Kinderliteratur liegt hier vor, 1970 erschienen, immer und immer wieder aufgelegt, jetzt in einer Taschenbuch-Ausgabe für 4,90 Euro!
"Die grauen und die grünen Felder" ist eine von vierzehn Geschichten, in denen Ursula Wölfel in einfacher, schnörkelloser Sprache erzählt von den negativen Aspekten im realistischen Leben, von
Ungerechtigkeit und Angst, Krieg und Schuld, Behinderung, Diskriminierung, Neid und Vorurteilen.
Für Kinder sind diese Geschichten geschrieben.
Ursula Wölfel verheimlicht ihnen, die in dieser Welt leben und in ihr zurechtkommen müssen, nichts. Trotzdem verbreitet sie keine Hoffnungslosigkeit, sondern weist im Gegenteil Wege zu einem besseren Leben auf.

Welche Aufregung herrschte beim ersten Erscheinen dieser sozialkritischen Kinderliteratur! Wie viele LehrerInnen freuten sich über dieses Buch und sahen mit ihm die Möglichkeit, Kinder auf eine neue Weise ernst zu nehmen.
Der Erziehungsoptimismus der 70er Jahre hat riesige Dämpfer erhalten und ist über eine realistischere Einschätzung vielerorts einer Resignation gewichen.
Der Streit um die Frage, ob man Kindern "schlimme" Geschichten zumuten darf oder sie Anspruch haben auf eine "heile Welt", ist zwar ruhiger geworden, aber bis heute keineswegs entschieden.

Der 35 Jahre alte Text von Ursula Wölfel (geb. 1922) wirkt überaus frisch und stimmig, auch wenn sich etliche äußere Verhältnisse verändert haben. Vielen Kindern, die sich in der literarischen Welt sonst selten gemeint fühlen können, wird hier Stimme gegeben. In die Geschichten können Kinder sich einfühlen - offensichtlich über Grenzen hinweg: Dass sie in 15 Sprachen übersetzt und aus dem Internet auf Chinesisch ausgedruckt werden können, spricht für sich.

Die kleinen im Text verstreuten Illustrationen von Bettina Wölfel (geb. 1944) regen zum Nach- und Weiterdenken an. Das Titelbild - ein kahler Baum mit einer großen Blüte, gehalten von zwei Kindern mit aufgeweckten Gesichtern - ist Programm.

Wie gut, dass dieses Buch immer wieder aufgelegt wird und auch in dieser preiswerten Ausgabe zu haben ist!

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Diese Rezension wurde verfasst von .
Veröffentlicht am 01.01.2010

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