Die Geschwister Apraksin - Das Abenteuer einer unfreiwilligen Reise

Autor*in
Schneider, Karla
ISBN
978-3-423-62333-9
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Regös, F. B.
Seitenanzahl
585
Verlag
dtv
Gattung
Ort
München
Jahr
2007
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
9,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Fünf Waisen und zudem aus einer betuchten Kaufmannsfamilie stammend müssen fliehen, um nicht auseinandergerissen und in schreckliche Verwahranstalten eingesperrt zu werden. Es ist die Zeit der russischen Revolution. Auf ihrer abenteuerlichen Reise durch Russland lernen die Geschwister böse aber auch hilfreiche, gute Menschen kennen und müssen gefährliche Situationen bestehen. Das Buch endet zwar hoffnungsvoll, aber das gemeinsame Leben in Moskau ist noch lange nicht gesichert.

Beurteilungstext

Eine ganze Epoche, die Zeit der russischen Revolution, als die bestehende Ordnung sich auflöst, die Menschen unterschiedlicher Schichten auch ganz verschieden mit den Umwälzungen umgehen, das wird auf äußerst spannende Weise und sprachlich hervorragend geschildert. Ein Roman, der den erwachsenen Leser an Dostojewski denken lässt, so genau und tiefgründig werden die einzelnen Personen, denen die Geschwister begegnen, in Aussehen, Gemütsverfassungen und Handlungsweisen geschildert. So fasziniert die Lektüre von der ersten bis zur letzten Seite und man leidet und hofft als Leser mit den Geschwistern. Zu fünft sind sie, drei Mädchen und zwei Jungen. Die Mutter ist bei der Geburt der Jüngsten gestorben, der Vater von der letzten Handelsreise nicht zurückgekehrt. Ihr Elternhaus wird beschlagnahmt, sie selbst sollen in verrufenen Anstalten unterkommen und auseinandergerissen werden. Die stärkste der Geschwister ist Polly, die zweitälteste. Sie hält die Familie zusammen, sie findet immer, auch im größten Elend noch einen Ausweg und einen Hoffnungsschimmer. Auf ihrer Flucht gelangen sie bis in den Süden Russlands auf die Insel Krim. Die Älteste hat sich,verliebt in einen Sänger , von den Geschwistern getrennt. Die Jüngste erkrankt an Typhus und wird Tage später im Spital, in dem entsetzliche Zustände herrschen, für tot erklärt. Polly findet das Mädchen Monate später als Adoptivkind einer bürgerlichen Familie wieder. Auch auf der Krim gewinnt die Rote Armee schließlich die Oberhand. Jedermann ist Gewalt und Willkür ausgesetzt. Wieder flüchten die Kinder über das Schwarze, danach das Asowsche Meer , an den Don. Von dort geht die abenteuerliche Reise in der Winterzeit bis nach Moskau. Nicht nur sehr verschiedene Gestalten und Landschaften lernen die Kinder kennen, sie verändern sich selber auch. Man spürt sie förmlich heranwachsen und sich in die neue Zeit einfügen. Auf der letzten Seite des Buches findet man eine Landkarte, so dass man die Reise im Nachhinein nochmals an sich vorüberziehen lassen kann. Hilfreich sind auch die Seiten mit den Worterklärungen für Kleidungsstücke, Nahrungsmittel u. a., die in dem Buch vorkommen, aber auch Ausdrücke, die die einzelnen Personen verwenden, werden erklärt. Ein Verzeichnis der Personen, denen die Kinder begegnen, erleichtert die Übersicht. Sie sind in den Abschnitten der jeweiligen Reiseroute aufgeführt.

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Diese Rezension wurde verfasst von RPTL.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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