DIE GESCHWISTER APRAKSIN
- Autor*in
- Schneider, Karla
- ISBN
- 978-3-446-20703-5
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 595
- Verlag
- Hanser
- Gattung
- –
- Ort
- München
- Jahr
- 2006
- Lesealter
- 12-13 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 19,90 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Fünf russische Waisenkinder reisen nach der Revolution Anfang des letzten Jahrhunderts quer durch Russland und erleben spannende Abenteuer.
Beurteilungstext
Ist man ein an Geschichte interessierter Jugendlicher, der gerne dicke Bücher liest, so empfehle ich dieses Buch als ein Muss. Hat man sich erst an die vielen langen komplizierten russischen Namen gewöhnt - zum Glück ist auf dem hinteren Umschlag ein Personenverzeichnis, so dass man den Überblick nicht verliert -, so möchte man das Buch nicht mehr aus der Hand legen und leidet mit den Apraksinkindern mit, die so viele unvorstellbare Dinge erleben und trotzdem ihren Lebensmut nicht verlieren. Völlig auf sich gestellt reisen sie per Zug, per Schiff, zu Fuß und treffen immer wieder auf hilfsbereite Menschen, die ihnen beim Überleben helfen. Der Zusammenhalt besonders der drei mittleren Kinder ist enorm und das Wichtigste für die jungen Waisen ist täglich aufs Neue die Frage nach dem Essen, das sie sich irgendwo her besorgen müssen.
Zu Beginn ist Polly, die "Hauptfigur" des Romans, erst 12 Jahre alt. Ihre Reise, die schließlich in Moskau endet, dauert über 2 Jahre und wird von der Autorin Karla Schneider so detailliert erzählt, dass dazu meines Erachtens nach eine große Recherche der gesamten russischen Geschichte notwendig gewesen ist.
Wenn man sich vorher nicht unbedingt für das Leben zu Zeiten der russischen Revolution interessiert hat, so bekommt man hier "nebenbei" so viele Informationen und das Interesse ist geweckt.
Schade, dass das Buch über 580 Seiten stark geworden ist, denn sonst könnte man es glatt zur Pflichtlektüre für jeden Geschichtskurs machen. Enttäuschend für mich persönlich das Ende, das so abrupt kommt, dass man kaum glauben kann, das Buch nun zur Seite legen zu müssen. Schließlich hat man wochenlang mit den Apraksins "mitgelitten". (Es schreit geradezu nach einer Fortsetzung...) Und unglaubwürdig erscheint mir die Stelle, an der die Geschwister ihre jüngste Schwester, die sie nach einer Typhuserkrankung tot glaubten, plötzlich im riesigen Moskau zufällig gesund und munter wiedertreffen.
Trotz dieser beiden Schwachstellen werde ich mich lange an dieses beeindruckende Buch erinnern.