Die Geschichte vom Löwen, der nicht bis 3 zählen konnte

Autor*in
Baltscheit, Martin
ISBN
978-3-407-79469-7
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Baltscheit, Martin
Seitenanzahl
38
Verlag
Gattung
BilderbuchMärchen/Fabel/SageSachliteratur
Ort
Weinheim
Jahr
2012
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
12,95 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Es war einmal ein Löwe, der konnte nicht bis 3 zählen. Aber das störte ihn nicht, denn er konnte brüllen und Zähne zeigen. Mehr braucht ein Löwe nicht. Als aber seine Löwenfrau von einem schönen anderen Löwen umworben wird, macht er sich auf den Weg, um jemanden zu finden, der ihm zeigen kann, wie man zählt. Zwar kennt jedes Tier eine bestimmte Zahl - die Krake z.B. die 8 - , aber wirklich fit im Rechnen wird der Löwe nicht. Trotzdem findet er einen Weg, wie er die Löwin zurückerobern kann.

Beurteilungstext

Wie schon in seinem ersten Buch mit dem Titel “Die Geschichte vom Löwen, der nicht schreiben konnte” zeigt Martin Baltscheit mit dieser Geschichte, dass im Leben nicht alleine die Leistungen zählen, die in der Schule abverlangt werden. Oft - und besonders in der Liebe - sind ganz andere Fähigkeiten als Schreiben oder Rechnen hilfreich, wenn es Probleme gibt. Und es ist schön, wenn man Freunde hat, die man um Unterstützung bitten kann. Der Löwe macht sich also auf den Weg, um die Zahlen zu lernen und seine Löwin zurückzuerobern.
So präsentieren die anderen Tiere dem Löwen die Zahlen der Reihe nach: das Einhorn die 1, die Schwäne die 2, das Erdmännchen die 4 (denn es hat vier Kinder) usw. Niemand aber weiß etwas mit der 3 anzufangen. So lernt der Löwe nicht wirklich zu zählen und zu rechnen. Er findet einen anderen Ausweg aus seinem Liebeskummer, lockt seinen Konkurrenten in den Wald und kehrt alleine als stolzer Sieger zu seiner Löwin zurück. Seinem Gegner hat er etwas “Bruchrechnen” gezeigt, er selber ist mit einem blauen Auge davon gekommen.

Die Grundaussage des Buches erschließt sich dem Leser nicht leicht, auch viele Details bleiben im Laufe der Erzählung unklar. Das beginnt schon mit dem Titel: Kinder wissen mit der Redensart “bis 3 zählen zu können” nichts anzufangen. Manchmal weiß man in der Geschichte nicht, von welchem Löwen gerade die Rede ist. Auch die Auswahl der Tiere und ihre Erklärungen zu den Zahlen scheinen häufig willkürlich. Die kleinen Gedichte zu den Zahlen sind nicht wirklich “rund”. So sagt z.B. das Glühwürmchen: “In 7 Nächten ohne Sicht mach ich den Mädchen helles Licht. Nur 3? Das ist schon lange her, denn jede Nacht, da kommen mehr!”
Das Buch ist sehr farbenfroh, fast schon grell illustriert; die Figuren wirken oft unproportioniert und unnatürlich groß. Die Tierdarstellungen sind nicht realistisch und erinnern an Comicfiguren, der Löwe äußert sich in Sprechblasen. Das mag aber Kindern gefallen.

Schade, dass die Lösung des Löwen für seine Probleme das “Bruchrechnen”, hier also der Kampf, die körperliche Auseinandersetzung zu sein scheint. Dabei steht so nett auf dem Vorsatzblatt: “Ich zähl auf dich!” Diese Aussage hätte ich mir stärker in den Mittelpunkt dieser Geschichte zum Thema “Zahlen” gewünscht. Auf dem allerletzten Bild üben der Löwe und die Löwin gemeinsam die “1-2-3” im Tanz; diesen netten “Erklärungsversuch” am Schluss des Buches aber übersieht man leicht.

Als Buch zum ersten Zahlenlernen ist diese Geschichte für Schulanfänger nur geeignet, wenn man als Erwachsener das Kind auf die Aussage der Reime und Bilder hinweisen kann. Fraglich ist, ob ein Grundschulkind die Ausgangsfrage, die Erklärungen zu den Zahlen und die Pointe verstehen kann. Es wird ihnen meist so ergehen wie dem Löwen selbst, kurz vor dem Ende der Geschichte:”Der Löwe hatte noch immer keine Ahnung, wozu das alles gut sein sollte.”
Für Vorschulkinder und jüngere Schulkinder ist das Buch deshalb nur eingeschränkt empfehlenswert.
“Die Geschichte vom Löwen, der nicht schreiben konnte” dagegen ist ein witziges Buch für Schulanfänger und alle, die mit dem Schreiben (noch) Schwierigkeiten haben. Es motiviert, sich dieser Aufgabe zu stellen - allein schon, um eigene Liebesbriefe schreiben zu können.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von htd.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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