Die Geschichte der Roten Nasen und der Roten Ohren

Autor*in
Calí, Davide
ISBN
978-3-219-11293-1
Übersetzer*in
Atteneder, Simone
Ori. Sprache
Italienisch
Illustrator*in
Guillerey, Aurélie
Seitenanzahl
28
Verlag
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Wien
Jahr
2007
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
12,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Bei dem friedlich lebenden Stamm der Roten Ohren taucht eines Tages ein gefährlich aussehender anderer Stamm aus: die Roten Nasen! Die muss man bekriegen und bekämpfen - jahrelang! So lange, bis die Kinder längst vergessen haben, worum es in dem Krieg geht und miteinander spielen. Eine Versöhnung bahnt sich an, bis zu dem Tag, an dem Furchtbares geschieht: Wesen mit grünen Haaren tauchen auf ...

Beurteilungstext

Selten wurde das Thema Toleranz und Akzeptanz von Andersartigkeit so hervorragend für junge Zuhörer umgesetzt wie in diesem Bilderbuch. Davide Calì erzählt darin eine ganz anschauliche Geschichte, die stark an Romeo und Julia erinnert, aber ein anderes, positives Ende hat. Hat sie?
Da lebt irgendwo und irgendwann das Volk der Roten Ohren. Sie sehen alle ein wenig so aus wie Menschen, die sich im Karneval als Teufel verkleiden: schwarz, mit Mützen, die wie kleine Hörner vom Kopf stehen, mit großen roten Ohren. Sie leben friedvoll miteinander, bis eines Tages das Volk der Roten Nasen kommt. Verdächtigungen, Gerüchte, Ängste - dem begegnet man, wie die Historie uns lehrt, am besten mit Angriff und Gewalt. Der Große Krieg beginnt, dauert viele Jahre, und viele Rote Ohren und Rote Nasen sterben.
Aber während die Großen Krieg führen, haben die Kinder vergessen, dass Krieg ist, und sie treffen sich und spielen miteinander. Aus Kindern werden Jugendliche, und eines Tages verliebt sich eine Rote Nase in ein Rotes Ohr. Sie haben Angst vor den Folgen und laufen weg. Die großen Roten Nasen und Ohren verdächtigen einander der Entführung, sind misstrauisch, schwärmen aus zur Suche. Und als sie die Vermissten finden, liegt da ein Kind zwischen ihnen. Ein hübsches Kind, finden sie alle, mit einer roten Nase und großen roten Ohren.
Es ist ein mühsamer Prozess der Annäherung, der gelingt. Sie fangen an sich weniger misstrauisch zu beäugen, offener zu sein, und mit der Zeit verlieben sich viele in einen vom anderen Stamm. Da erklären sie den Krieg dann endlich für beendet. Sie stellen sogar ein Denkmal auf, um an den Krieg und seine Sinnlosigkeit zu erinnern und alle zu ermahnen, dass so etwas nicht mehr passiert.
Ein Happy End? Ganz sicher. Wären da nicht eines Tages die merkwürdigen Gestalten, die sich nähern. Sie haben grüne Haare.
Damit endet das Buch und bietet dem Vorleser unendlich viele Möglichkeiten, mit dem zuhörenden Kind darüber zu sprechen. Konflikte und Kriege im Kleinen, das kennen Kinder schon aus ihrem direkten Umfeld - und gar nicht anders sieht der Krieg zwischen den Gruppen aus, zwischen Völkern, Ländern.
Ein kluges Buch, das eindrucksvoll und anschaulich ein großes, vielleicht zu großes Thema schon für Kindergartenkinder aufbereitet. Man möchte es jedem Kind, jedem Kindergarten, jeder Grundschule und jeder Familie wünschen!

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von avn.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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