Die genialsten Erfindungen der Natur - Bionik für Kinder
- Autor*in
- Belzer, Sigrid
- ISBN
- 978-3-596-85389-2
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 351
- Verlag
- FISCHER Schatzinsel
- Gattung
- –
- Ort
- Frankfurt
- Jahr
- 2010
- Lesealter
- 12-13 Jahreab 18 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 19,50 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Fast alle denkbaren Beispiele, die für die Bionik stehen, werden hier beschrieben. Von den Grundlagen der Evolution bis zur hohen Spezialisierung der einzelnen Lebewesen oder -systeme werden die Besonderheiten erklärt und in sehr guten Fotos bzw. Zeichnungen anschaulich gemacht. Die Wechselwirkungen zur menschlichen Nutzung oder die direkten Ableitungen für die Technik sind manchmal verblüffend, immer aber hoch interessant und zum weiter Denken anregend.
Beurteilungstext
“Umweltverträgliche Ölabsorber, transparente Wärmedämmungen oder knochenleichte Autokonstruktionen - das sind nur einige der Produkte, die Bioniker in jüngster Zeit nach dem Vorbild der Natur entwickelt haben. Die Forschungsergebnisse aus der Bionik waren schon immer so vielfältig wie die Interessen der neugierigen Wissenschaftler und einfallsreichen Ingenieure.
Frühe Erfinder versuchten vergeblich, die Natur zu kopieren, wie Leonardo da Vinci mit seinen Schlagfluggeräten oder Raoul Francé mit dem Mohnkapselstreuer. Die heutigen Erfindungen nach natürlichen Vorbildern funktionieren nur, weil die Bioniker zunächst systematisch erforschen und verstehen, welche Details und Prinzipien in die Technik übertragen werden müssen. Sie bauen Formen und Antriebssysteme von Tieren nach, um deren strömungsgünstige Eigenschaften zu nutzen. Bionische Oberflächen wurden durch die Selbstreinigung nach Vorbild von Lotusblättern oder durch den Haihauteffekt berühmt. Die Entwicklung von elastischen Roboterarmen und selbständig agierenden Robotern bietet Chancen, Arbeiten zwischen Menschen und Robotern so aufzuteilen, dass der Mensch sich nicht in Gefahr begeben muss.
Beim Bau unserer Häuser haben wir schon immer Naturmaterialien verwendet, heute schauen wir uns zusätzlich Strukturen aus der Natur ab, die für Leichtbau und Stabilität von Bauteilen wichtig sind.
Das Design neuer Materialien mit Wunscheigenschaften und die Nutzung von selbstorganisierenden Strukturen zeigen uns einen Blick in die Zukunft...” - so die Autorin in der Zusammenfassung.
Der sehr informative Text scheut nicht vor Fachvokabeln zurück, erklärt sie aber im Text und nicht in lästigen Fußnoten. Die Sprache stellt schon ziemliche Ansprüche an das Leseverständnis, dadurch aber werden missverständliche Simplifizierungen vermieden und mit Hilfe Erwachsener - zum Beispiel könnten sich auch Biologie- oder Physiklehrer dieses Themas annehmen und das Buch als Unterrichtsmittel nutzen - wird auch schon ein interessierter 10-Jähriger sich das Thema aneignen können.
Anders als Bildersachbücher zum gleichen Thema zeigt die Autorin in ihrem fortlaufenden Text eine Unmenge von Zusammenhängen, logischen Folgerungen und bringt den Leser so viel eher auf die Idee, sich auch aktiv mit der Bionik auseinander zu setzen. Zahlreiche Versuchsanordnungen erleichtern den Weg dahin, auch wenn nicht alle Versuche leicht durchzuführen sind. So zeigt eines der letzten Beispiele auch klar die Grenzen der Haus gemachten Versuche auf: Bio-Solarzellen lassen sich wirklich nur noch mit Hilfe der Fachlehrer durchführen. Sigrid Belzer sagt aber auch, warum.