Die genialsten Erfindungen der Natur

Schlagwörter

• Historisches
• Natur
• Technik

Teaser

Ein Buch darüber was und wie viel wir von der Natur lernen können. Seit Jahrmillionen haben Pflanzen und Tiere sich immer weiterentwickelt, um sich perfekt ihren Lebensraum erschließen zu können. Der Mensch braucht "nur noch" abzugucken und zu verstehen.

Beurteilungstext

Dass dieses Buch für den Jugend Sachbuchpreis 2010 nominiert wurde, ist sofort nachvollziehbar, wenn man dieses Buch nur irgendwo aufschlägt und stöbert. Sofort hat man sich festgelesen und an den Bildern festgesogen. Der Untertitel "Bionik für Kinder" lässt vermuten, dass hier komplexe Zusammenhänge vereinfacht dargestellt werden, damit schon Zehnjährige verstehen. Das ist ein Irrtum. Der Autorin gelingt es, präzise und mit einfachen Worten die Zusammenhänge zu erklären, ohne auf Fachtermini zu verzichten. Sind sie unabdingbar, werden sie im Text und nicht in Fußnoten erklärt. Es ist nicht nötig erst Biologie und Physik oder Technik zu studieren, um dieses Buch zu verstehen. Deshalb würde ich es auch jedem Erwachsenen empfehlen. Es gehört in jede Bücherei.
Unterstützt werden die Worte durch brillante Fotografien. Auch die Illustrationen passen zum Buch. Sie beschränken sich auf das Wesentliche. Alles zusammen vermittelt den Eindruck von "genial einfach".
Ein Einführungskapitel stellt dar, wie in der Bionik gearbeitet wird: von der Beobachtung bis zur Entwicklung eines Produkts. In sieben Kapiteln werden unterschiedliche Forschungsgebiete vorgestellt wie z. B.: "Der Traum vom Fliegen", "Wie ein Fisch im Wasser", "Clevere Energiesparer". Den Abschluss bildet ein Kapitel über die Zukunft der Bionik. Wie in jedem guten Sachbuch folgt ein umfangreiches Personen- und Sachregister. Die einzelnen Kapitel sind gleichartig aufgebaut. Zuerst werden Vorbilder aus der Natur beschrieben. Ein historischer Überblick zeigt, wie schon unsere Vorfahren versucht haben, die Natur nachzuerfinden. Aber erst das Verständnis der physikalischen Vorgänge, die Sigrid Belzer dem Leser genial einfach ermöglicht, führt zu Experimenten, die mehr Klarheit bringen und weitere Ideen. Den Abschluss eines jeden Kapitels bilden die Beschreibungen neuerer technischer Entwicklungen und ein Ausblick in die Zukunft.
Ganz im Sinne dieser Wissenschaft sind im Buch immer wieder Kästen eingestreut, in denen der Leser mit einfachen Anleitungen zu Experimenten aufgefordert wird. Zum Mitmachen, Mitdenken und Weiterdenken regt die Autorin an. So schlägt sie dem engagierten Leser vor, ein Forschungstagebuch zu führen, in dem die Ergebnisse der Experimente und die Folgerungen festgehalten werden sollten.
Nach der Lektüre dieses Buches wird der Leser seine Umwelt mit anderen Augen betrachten: ganz bestimmt aufmerksamer, neugieriger und mit Hochachtung.