Die genial gefährliche Zeitreiseschokolade

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Teaser

Um die böse Hexe Alba aufzuhalten, reisen die Zwillinge Lily und Oz im Auftrag des Geheimen Ministeriums für Unerklärliches in die Vergangenheit. Im Jahr 1666 tobt der Große Brand von London und trotz seiner Gefahr für Tiere und Menschen ist es den Kindern ihre Aufgabe, den Brand zu entfachen, damit Alba nicht den Verlauf der Geschichte verändern und die Weltherrschaft an sich reißen kann.

Beurteilungstext

Die Zwillinge Lily und Oz sowie ihr Freund Caydon haben magische Fähigkeiten. Diese werden über bestimmte Gene vererbt und sind damit ein Hinweis auf bestehende Verwandtschaftsverhältnisse. Dass die Kinder diese besondere Gabe haben, war ihnen bereits bekannt und wesentlicher Bestandteil des ersten Bandes "Die genial gefährliche Unsterblichkeitsschokolade". Bisher wussten sie allerdings nicht, welchen Vorfahren sie dies zu verdanken hatten. Als überraschend das GMU (Geheimes Ministerium für Unerklärliches) im Haus steht und Caydon von furchteinflößenden Visionen heimgesucht wird, stellt sich alsbald heraus, welches Gen die Kinder in sich tragen - Gen D33. Und ausgerechnet die böse und gefürchtete Hexe Alba ist ihre Urahnin. Diese plant die Weltherrschaft an sich zu reißen. Für ihre finsteren Pläne benötigt Alba die Gene der Kinder, die sich damit in großer Gefahr befinden. Um das zu verhindern, ist das GMU auf die Hilfe der Kinder angewiesen. Sie müssen in die Vergangenheit reisen und dafür sorgen, dass im Jahr 1666 der Brand von London nicht durch Alba verhindert wird und die Geschichte in ihrem Verlauf unverändert bleibt. Wird es Ihnen gemeinsam mit der sprechenden Katze Demerara, der Ratte Spike und einem Vampirmädchen gelingen, die böse Hexe aufzuhalten?
Nachdem der Leser auf den ersten Seiten alle wesentlichen Informationen der Vorgeschichte erhalten hat, nimmt die Handlung rasant Fahrt auf. Durch die vielen Dialoge, wiederholt überraschende Momente und magisch-phantastische Erklärungen wirkt die Erzählung abwechslungsreich und unterhaltsam. Nebenbei sind geschichtliche Ereignisse mit exakten Zeitangaben, ihren Orten und relevanten Personen geschickt eingeflochten. Sowohl der Große Brand von London im Jahr 1666, der in einer Backstube ausgelöst wurde, als auch die Bombardierung durch die deutsche Luftwaffe im Jahr 1940, bei der die St Paul's Kathedrale beinahe zum Opfer fiel, werden mit ihren Hintergründen und näheren Details beleuchtet. Dabei geht die Autorin so weit, den Architekten der Kathedrale als agierende Figur in die Erzählung aufzunehmen. Eine bahnbrechend neue Idee hat sie allerdings nicht geliefert, bestehen doch viele Parallelen zu anderen Werken wie den Zeitdetektiven und Harry Potter, der sogar namentlich erwähnt wird. Auch die Charakterisierung der redseligen, etwas hochnäsigen Katzendame Demerara sorgt zwar für viele humorvolle Szenen, erinnert aber stark an die Katze bei Liliane Susewind. Außerdem erscheint die Hexe Twelvey unglaubwürdig, wenn sie ohne erkennbare Ursache plötzlich ihre Mutterliebe entdeckt und sich gegen Alba stellt, nachdem ihre Tochter sie zuvor ausschließlich herzlos erlebt hat. Trotz dieser Kritikpunkte wird das Buch die Leser im Alter von 10 bis 13 Jahren ansprechen. Der Big Ben auf dem Cover lässt den Ort der Handlung bereits erahnen und die Mischung aus gruseliger und witziger Darstellung verleiht dem Cover eine interessante Note, die überzeugt.