Die geheimnisvolle Flaschenpost
- Autor*in
- Percival, Tom
- ISBN
- 978-3-7432-0179-8
- Übersetzer*in
- Fendrich, Nadja
- Ori. Sprache
- Englisch
- Illustrator*in
- Siiriainen, Tuire
- Seitenanzahl
- 48
- Verlag
- Loewe
- Gattung
- BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
- Ort
- Bindlach
- Jahr
- 2019
- Preis
- 12,95 €
- Bewertung
Teaser
Ein personalisierbares Buch über einen mutigen Vogel, der auf Weltreise geht, um eine Flaschenpost zuzustellen. Ganz wichtig: Vor dem Vorlesen unbedingt die Nachricht geschrieben haben! Besonders schön für SachunterrichtslehrerInnen.
Beurteilungstext
Kiki ist ein kleiner, abenteuerlustiger Vogel auf einer tropischen Insel. Eines Tages erreicht sie eine Flaschenpost und hier startet schon das Personalisieren des Buchs: Auf das Etikett der Flasche kann bzw. soll der/die Vorlesende Namen und Adresse des Kindes schreiben, dem das Buch vorgelesen wird. Kiki entscheidet sich, die Flasche dem besagten Kind zu überbringen und bekommt von einer wenig hilfreichen Krabbe eine Richtung vorgegeben, in die Kiki sofort losfliegt.
Irgendwann wird Kiki aber doch müde und fühlt sich erschöpft und lässt sogar, oh Schreck, die Flasche fallen! Sehr schön an dieser Stelle, dass man das ohnehin im länglichen Format erschienene Buch nun hochkant halten muss, um Bild und Text erkennen zu können, sodass der Fall der Flasche umso tiefer wirkt. Glücklicherweise rettet ein hilfreicher Wal, dessen Größe beeindruckend auf der nun wieder im Querformat zu lesenden Seite wirkt.
Ein wenig hilfreicher Regenpfeifer reist mit Kiki und der Flasche weiter, um beide in die Obhut eines Fächerfisches zu geben, der nun endlich die richtige Adresse zu kennen meint. Leider reißt das Seil, das Kiki samt der Flaschenpost mit der Flosse des Fächerfisches verbindet, und Kiki wird abgetrieben und gelangt schließlich an eine Insel voller Affen; auch hier wieder das beeindruckende Hochformat, um die schiere Größe des Affenbaums darzustellen. Die Affen erweisen sich als wenig freundlich, doch eine Eule rettet Kiki und die Flasche und bringt beide, begleitet von einer ganzen Schar hilfreicher Vögel „in das richtige Land, in die richtige Stadt und sogar in die richtige Straße!“ Und hier folgt nun die Auflösung: Der Brief war die ganze Zeit an das Kind gerichtet. An dieser Stelle obliegt der/dem Vorlesenden die Aufgabe, das Buch gut vorbereitet zu haben und einen hoffentlich schönen Brief an das Kind geschrieben zu haben. Der Text endet damit, dass Kiki nun wieder in ihre Heimat fliegen muss, aber guter Dinge ist, den Weg zu finden.
Durch die kräftigen Farben und teilweise schwarze Umrandung der Figuren, außerdem dadurch, dass die meisten Seiten in ihrer Gänze in einem kräftigen Aquarell-Stil bemalt sind, wirken die Bilder unheimlich groß und bunt. Die Schrift erinnert an Comic Sans, wie schade, dass hier die Chance vergeben wurde, das kleine Fibel-a zu nutzen, für Kinder, die die Geschichte schon selbst lesen können.
Insgesamt gefällt mir das Buch gut, aufgrund seiner wirklich ansprechenden visuellen Gestaltung, der Möglichkeit des Personalisierens und nicht zuletzt, weil ich die vielen hilfreichen Tiere und besonders die Fische und Vögel mal ganz kinderbuchuntypisch fand. Weder den Regenpfeifer noch den Fächerfisch hätte ich vorher benennen können!
Nettes Extra am Ende des Buchs: Kiki ist so guter Dinge, ihren Heimweg zu finden, da sie ja ihre Freundinnen und Freunde (im Buch selbst leider nicht in geschlechtergerechter Sprache) zur Hilfe rufen kann. Die letzte Doppelseite zeigt eine Weltkarte und als Siegel alle hilfreichen Tiere auf dem Weg. Die Lesenden werden aufgefordert, Kikis Weg durch die Welt nachzuverfolgen und auch ihr eigenes Heimatland zu finden. Das sollte das Herz jeder/s Sachkundelehrer/in höher schlagen lassen!