Die Gefährtin des Wolfs
- Autor*in
- ROSS, CHRISTOPHER
- ISBN
- 978-3-8000-5289-9
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 256
- Verlag
- Ueberreuter
- Gattung
- –
- Ort
- Wien
- Jahr
- 2007
- Lesealter
- 12-13 Jahre14-15 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 10,95 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Bei ihren Studien in Kanada will Lara ihre unglückliche Liebe zu Stefan vergessen. Dies gelingt ihr um so mehr, als sie sich schnell von Paul, einem indianischen Mitstudenten, angezogen fühlt. Als Paul in akute Gefahr gerät, muss Lara sich für eine der Welten entscheiden.
Beurteilungstext
Und wieder ist es das Abenteuer einer jungen Frau in der verschneiten eisigen Bergwelt im Norden Amerikas, aber hier reicht das Geschehen an die Grenze der Fantastischen Literatur. Vor der großartigen Kulisse des arktischen Winters hält etwas Unheimliches, Halluzinatorisches, Visionäres als eigene Realität in den Roman Einzug. Dies wird nicht nur von Lara als bedrohlich empfunden, aber während in ihr tiefes Mitgefühl (und natürlich Liebe) zu dem jungen indianischen Studenten Paul wächst, reagiert die Öffentlichkeit in Form von aufgebrachten Bürgern negativ und fordert Pauls Kopf für die Prophezeiungen über den tödlichen Verlauf des kommenden Winters, die diesen erst heraufzubeschwören scheinen.
Diese übernatürlichen irrationalen Elemente vor dem realistischen Hintergrund, der sich vor allem in den Landschaftsbeschreibungen offenbart, die zugleich an eine immer beseelte Natur erinnern, sind ein besonderes Reizpotential Christopher Ross'. Die Diskrepanz von der modernen Welt des 21. Jahrhunderts und der alten mythischen Welt der Indianer bildet den eindrucksvollen Rahmen einer ansonsten recht alltäglichen Liebesgeschichte, in der sich zwei junge Menschen aus zwei unterschiedlichen Kulturkreisen verlieben. So liegt der erzählerische Reiz gerade in dem Kontrast der aufgeklärten Welt der Weißen und den dämonisch anmutenden Abgründen des Unbewussten in den Indianern, vor allem Paul und seinem Großvaters, dessen Erbe er in diesem Roman antritt.
Christopher Ross schreibt über die konfliktgeladene Situation eines Einzelnen und zugleich eines Volkes; am Ende des Romans wird der Konflikt für die Einzelperson so bravourös gelöst, dass es nicht überzeugend wirkt. Aber auch wenn der Konflikt für die beiden Hauptpersonen der Geschichte gelöst wird, so bleibt er doch für die anderen bestehen: subjektive Lösungen verhindern nicht sein Fortdauern in der Welt.