Die ganze Welt in einem Satz

Autor*in
Boetius, Hein
ISBN
978-3-407-75349-6
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Kehr, Karoline
Seitenanzahl
209
Verlag
Gattung
Fantastik
Ort
Weinheim
Jahr
2010
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
16,95 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Wer gern schreibt, und gern noch mehr und besser schreiben lernen möchte, findet in diesem Lehrbuch für junge Autoren vielfältige Anregungen zur Auseinandersetzung mit der Sprache.

Beurteilungstext

Wer Geschichten und Gedichte schreiben können möchte, muss die Sprache kennen und beherrschen. Er muss nicht nur formulieren, sondern Vorstellungen mit Hilfe der Sprache nachgestalten und hervorrufen können. Er muss das Wesen der Sprache gebrauchen, ihre kleinen und großen Bausteine und Strukturen, um in der Sprache eben die Gegenwelt zu erschaffen, in die sich der Leser dann später zurückziehen kann, während er den Text genüsslich in sich aufsaugt.
Das zu lernen, braucht Zeit und gute Anregungen. Ideen und Vorschläge, Anregungen und Informationen, die auf dem Weg dorthin hilfreich sein können, bieten Henning Boetius und Christa Hein in ihrem neuen Geschichtenschreiberlernbuch "Die ganze Welt in einem Satz. Sprach- und Schreibwerkstatt für junge Dichter".
In zehn Kapiteln bieten sie anschauliche und einladende Vorschläge, sich der Sprache zu nähern und sie sich verfügbar zu machen. Ausgehend von den kleinsten Bausteinen - den Buchstaben - über die Wörter, Sätze bis zu den Bauprinzipien der Geschichte, stilistischen Details und kleinen Rezeptideen für Schnellgeschichten finden sich hier Informationen zum Erfahren, Aufgaben zum Selbsterproben und Knobeln, Tipps für junge Dichter und kurze Texte, die spezielle Phänomene der Sprache ins Visier nehmen. So zeigt sich das Buch als Gesamtpaket mit viel Potenzial zum Entdecken und Erfahren. Es kann Kindern und Jugendlichen auf dem Weg zum eigenen Schreiben wichtige Hilfen und Anregungen bieten.
Einzig zu bemängeln wäre die starke Orientierung der Autoren auf die Sprache, wobei der Inhalt der Geschichten mitunter etwas aus dem Blickfeld gerät. Was macht eine gute Geschichte aus, woher die Ideen nehmen und wie einen guten Geschichtenanfang zu Ende führen? Hier wären sicherlich auch noch Anregungen hilfreich, die sicherlich am Anfang der Begeisterung für das Schreiben stehen werden, bevor der Blick für die Details der Sprache, die ja das Trägermedium, weniger der Gegenstand des Textes ist, geschärft wird.
Insofern empfiehlt sich dieses Buch daher in Kombination mit anderen Ratgebern zum Geschichtenerfinden. Zum empfehlen wären hier:
- Eva Maria Kohl: Mäuseverse und Riesengeschichten. Eine Schreibwerkstatt mit Kindern. Kallmeyer: 1999
- Gianni Rodari: Grammatik der Fantasie. Die Kunst, Geschichten zu erfinden. Reclam: 1999
- Georg Maag: Nachts, im Momdschein, lag auf einem Blatt. Eine Schreibwerkstatt für Kinder. Hanser: 2009

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Diese Rezension wurde verfasst von mr.
Veröffentlicht am 01.01.2010