Die ganze Kunst

Autor*in
ISBN
978-3-8067-5135-2
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in / Sprecher*in
Umfang
260  Minuten
Verlag
Gerstenberg
Gattung
Digitale MedienSachliteratur
Ort
Hildesheim
Jahr
2006
Alters­empfehlung
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
15,19 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Komm mit und begib dich auf Kunstentdeckungsreise durch die größte Gemäldesammlung der Welt im Louvre in Paris. Spielerisch kannst du den Zugang zur Kunst finden - mit Fotografien, Arrangement und nachgemalten Bildern von Katy Couprie und Antouin Louchard. Viel Spaß!

Beurteilungstext

Ich bin total beeindruckt und fasziniert von der Idee bis zur künstlerisch kreativen Umsetzung. Eine Wahnsinnsfülle und absolute Vielfältigkeit liegt uns in diesem handlichen Bildband vor. Spielend leicht wird uns dadurch der Zugang zur ganz großen Kunst gemacht. Es bedarf keiner Worte und es ist auch kein einziges zu finden. Die Abbildungen sprechen für sich “ganze Bände”. Ob es sich um Gemälde, Plastiken, Skulpturen, Skizzen handelt, den beiden Künstlern ist eine wunderbare Verschmelzung von tatsächlichen Werken zu ihren eigenen Impressionen gelungen. Eine bestimmte Assoziation verbindet beide Darstellungen immer miteinander und führt dann gleitend über zum nöchsten tatsächlich vorhandenen Kunstwerk, z.B. “Venos von Milo” -> Venus Arme, digitales Bild (weil der Venus die Arme fehlen) -> Prothese, digitales Bild -> Leonardo da Vinci, Heiliger Johannes der Täufer (Arm erhoben mit zeigendem “Stinke”-Finger oder “Bohr”-Finger) -> Finger in der Nase -> Nicolas de Largilliere, Händestudien (viele versch. Finger von Kinder, Alten, hellhäutig,...) -> Die Liebkosung... . So zeiht sich ein, alle Werke verbindender, roter Faden ducrh das gesamte Werk. Man kommt ins Staunen, Betrachten, Entdecken, Überlegen und Sinnieren und natürlich auch Assoziieren. Einfach total genial.
Wie ein Spiel - so vermitteln uns beide Autoren den Umgang mit der Kunst.
Und dass Beide, gemeinsam mit vielen Helfershelfern, ebenso ihre Freude an der Erstellung dieses Buches hatte, wird dem Betrachter schon nach den ersten paar Seiten klar. Nicht nur für kleine Kunstneugierige, sondern auch für große und besonders Kunstbanausen kann diese Vorlage einen guten guten Einstieg zum besseren Verständnis für oder überhaupt erst einmal zum Herantasten an Kunst bieten. Verschiedene Zeitepochen, verschiedene Kulturen, verschiedene Künstler, verschiedene Themen, verschiedene Arbeitstechniken, verschiedener Erhalt kommen mit den Werken zum Ausdruck. In der spritzigen, witzigen, einfallsreichen Kombination von eignene künstlerischen Kreationen werden Zeitklufften mühelos übersprungen. Fotografie, digitale Bilder zum Beispiel setzen trendige Akzente. Man muss nicht im Louvre gewesen sein, um eine etwaige Vorstellung der Bildersammlung zu bekommen. Aber dieses Buch macht neugierig auf einen Besuch, denn es selbst verfügt schon über viele Seiten, wobei oftmals nur Teilausschnitte zu sehen sind. Wieviel mehr muss es dann erst vor Ort zu sehen geben?
Dann bietet sich die Möglichkeit Bekanntes aus diesem Buch dort wiederzuentdecken. Und ganz hartnäckige Verächter von Kunst, die nie in ein Museum zu bekommen sind (Ja, leider gibt es diese Kategorie Mensch immer noch, beziehungsweise mehren sich diese auch noch.), überwinden ihre Apathie doch oder sind zumindestens beim Anschauen, Durchblättern der Seiten neugierig gemacht worden.
Ein super Lob an die beiden Künstler!
Wahrscheinlich war das nicht beabsichtigt, aber nicht nur die Augen, sondern auch der Sprachgebrauch angeregt.
Ich habe mit meiner Kindergartengruppe solche interessanten Gespräche dazu führen können. Wir haben philosophiert und die anfangs zögerlichen Empfindungen/ Beschreibungen kamen zunehmend fließender und wortgewaltiger zur Aussprache.
Ich empfehle dieses Buch nicht nur Kindergärten und Schulen! Sondern auch Arztpraxen, Wartehallen... - überall, wo ständig Menschen sind, die Wartezeiten überbrücken und denen man Schundzeitschriften... anbietet, wo doch vorhandene Wartezeit spielerisch Kunstgenuss vermitteln kann. Man könnte so ein Präventionsprojekt laufen lassen: “Nach dem Griff zu diesem Buch würdest du dich über mehr Wartezeit freuen” oder “Paris - Louvre: Mach dich schlau - schau genau!”
Sie merken, ich bin fasziniert von der Vorlage dieses Buches und wünsche mir eine Verbreitung dessen, gegen die Verdummung. Wir haben ja schon den berühmten Fernsehausspruch eines Realityshowmitgliedes gehört: “Shakepeare - ist das ne Biersorte?”. So gibt es garantiert Zeitzeugen, denen Louvre, Rembrandt, Michelangelo, Leonardo da Vinci,..., fremdartig in den Ohren klingen.
Sie, als Künstler, können vielleicht bei den Geldgebern etwas bewirken. Ich wünsche Ihnen guten Erfolg dazu.
Ach ja, ein Wermutstropfen bleibt noch. Wünschenswert wäre es noch, wenn Sie den Anhang zu den Bild- und Künstlerangaben auch die Seitenzahl des Buches, das setzt voraus, dass auch das Buch Seitenangaben bekommt, zuordnen. Herzlichen Dank!

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Diese Rezension wurde verfasst von T-SW.
Veröffentlicht am 01.01.2010