Die Fundsache

Autor*in
Tan, Shaun
ISBN
978-3-551-51725-8
Übersetzer*in
Schönfeld, Eike
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Tan, Shaun
Seitenanzahl
16
Verlag
Carlsen
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Hamburg
Jahr
2009
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
16,90 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Shaun Tan erzählt in “Die Fundsache” von einem Jungen, der am Strand auf einen aus der Normalität herausstechenden Gegenstand stößt. Schnell stellt sich heraus, dass das “Ding”, wie er zu sagen pflegt, einsam ist. Der Junge kümmert sich um ihn heimlich, nachdem seine Eltern ihm verboten haben den bizarren Gegenstand dazubehalten. Doch das ist keine Lösung auf Dauer. Schließlich findet der Junge dann aber einen Ort, an dem das Ding zusammen mit anderen bizarren Gegenständen bleiben kann.

Beurteilungstext

Die Bildergeschichte von dem Autor und Illustratoren Shaun Tan ist ein skurriles, surreal wirkendes Werk, das auf der sprachlichen Ebene ziemlich lapidar wirkt. Im freundlichen Plauderton erzählt ein Junge seine Geschichte. Die Worte wirken dabei nicht gewählt, sondern gehen aus der unmittelbaren Erzählsituation hervor.
Das Interessante an dieser Geschichte ist nicht nur die einfallsreiche Gestaltung jeder Seite, die in großen Collagen den Leser in seinen Bann zieht, sondern auch die Verbindung von traumhaften, grotesken und wirklichen Elementen. Die Sätze sind quer verteilt über die Seite, ohne dass der Leser eine Systematik erkennen könnte. Das Bilderbuch wird dadurch allerdings nicht unübersichtlich, sondern erfordert eine größere Aufmerksamkeit des Lesers.
So einfach die Geschichte auch zu sein scheint, so steckt doch eine tiefgründige Botschaft dahinter: die Einzigartigkeit eines jeden Geschöpfes, aber auch die Tatsache, dass man dadurch nie wirklich hundertprozentig zu einer Gesellschaft dazugehören kann, die Grenze zwischen Normalen und Anormalen fließend ist. Zudem spricht Shaun Tan eine andere Schwäche der Menschen an: Zeitweise ist manchen das Aufspüren und Einfühlen in “Andersartige” abhanden gekommen. Die eigenen Interessen und angeblich allgemeingültige Vorstellungen stehen oft im Vordergrund und nicht die Toleranz, der Respekt oder gar die Wertschätzung verschiedener Betrachtungsweisen. Der Erzähler gibt zwar vor, keine Moral vermitteln zu wollen und dennoch führt er den Leser auf eine eindeutige Fährte. Eine zu kurze Geschichte für eine schöne Botschaft, die zwar eine Binsenweisheit darstellt, aber trotzdem wert ist, wiederholt zu werden. Vielleicht ist die Kürze aber auch beabsichtigt und ist im Einklang mit der Botschaft des Bilderbuches. Ein Hinweis darauf könnte der Untertitel geben: “Eine Geschichte für alle, die Wichtigeres zu tun haben.”

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von IZ.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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