Die Fundsache

Autor*in
Tan, Shaun
ISBN
978-3-551-51725-8
Übersetzer*in
Schönfeld, Eike
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Tan, Shaun
Seitenanzahl
32
Verlag
Carlsen
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Hamburg
Jahr
2009
Lesealter
6-7 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
16,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Ein Junge findet in den Sommerferien ein seltsames Ding, das nirgends hinzugehören scheint. Ist es einsam, ist es traurig? Der Junge nimmt es mit, aber wen auch immer er befragt, reagiert mit Unverständnis oder Misstrauen. In die Welt von Bürokratie, Technologie und Formularen gehört dieses - Ding - einfach nicht! Bis der Junge einen Ort findet, wo seltsame Fundsachen eine Heimat finden. Der Junge kehrt in seine Welt zurück, das Ding hinterlässt nichts als eine wehmütige Erinnerung.

Beurteilungstext

Dieses Bilderbuch von Shaun Tan, bekannter Vertreter der "graphic novel", ist im Original 2001 erschienen, nun, acht Jahre später, auch auf Deutsch. Der Text des Erzählers ist in Ich-Form wie "Mein schönstes Ferienerlebnis" auf Schulheftseiten geschrieben. Die Welt, in der der Junge lebt, ist technisch-bürokratisch, weshalb es nur logisch ist, dass auch die Texte den Bildern wie in einem ordentlichen Fotoalbum parallel beigeordnet sind. Der Junge ist von dieser Welt umgeben: Kleine Zeitungsartikel im Hintergrund verweisen immer wieder auf Reglementierung und letztendlich darauf, dass Fantasie gefährlich und verboten ist, was in mir Assoziationen zu “1984” geweckt hat.
Der Untergrund jedes Blattes besteht aus Seiten aus einem vergilbten Lehrbuch mit mathematisch-grafische Formeln und Erläuterungen. Schon dagegen wirkt die Fundsache, groß und rot, wie eine wandelnde Kaffeekanne mit Tentakeln, wie ein Fremdkörper. Bizarr wie sie ist, passt sie nicht in die Welt, wird in ihrer Fremheit nicht mal als Lebewesen erkannt, geschweige denn akzeptiert. Kein Wunder also, dass "normale" Leute, wie zum Beispiel die Eltern des Jungen, damit nichts anfangen können. Der Junge selbst ist empathisch, erkennt, dass es nicht schön sein kann, sich nirgends zu Hause zu fühlen.
Das Buch ist wie eine Fabel zu der Erkenntnis: Wer fremd ist und nicht aktzeptiert wird, ist unglücklich, macht anderen Angst oder wird verkannt. Was und wen man als fremd bezeichnet, bleibt jedem Leser selbst überlassen.

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Diese Rezension wurde verfasst von krä.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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