Die Fleckenfeder

Autor*in
Ries, Johanna
ISBN
978-3-314-10533-3
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Ries, Johanna
Seitenanzahl
40
Verlag
Nord-Süd
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
Ort
Gossau
Jahr
2020
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
15,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Das Miteinander als Überlebensgrundlage: „Die Fleckenfeder“ von Johanna Ries zeigt, wie wichtig Rücksichtnahme und Respekt im alltäglichen Leben sind.

Beurteilungstext

Schauplatz der Geschichte ist die Savanne, in der Lebewesen in Harmonie miteinander leben. Ade, Emem und Nuru sind die Protagonisten der Handlung – drei Vögel, die auf einem Elefanten ihr Zuhause gefunden haben. „Streit gab es auf dem Elefantenrücken noch nie“ (S. 8), bis eine „BUNT GEFLECKTE FEDER“ (S. 11) in den Lebensraum der Herde geweht wird und die Harmonie ein jähes Ende findet. Zwischen den Vögeln entsteht ein Kampf um die begehrte Feder, bis der Elefant die Drei schließlich von seinem Rücken verbannt und ihnen somit auch ihren Schutz nimmt. Der Streit um die Feder heizt sich immer weiter auf, bis dieser in einer lebensgefährlichen Situation endet. Der Angriff des Feindes kann jedoch noch rechtzeitig abgewehrt werden. Nach diesem Schock beschließen die Freunde: „Nie wieder Streit […] NIE WIEDER FLECKENFEDERN!“ (S. 37).
In Johanna Ries’ farbig illustriertem Kinderbuch werden verschiedene Themen angesprochen, die jungen Rezipierenden sowohl naturbezogene Phänomene nahelegen wie auch soziale Werte vermitteln.
Das Konzept der Symbiose ist ein ganz zentrales Thema der Geschichte: Die Vögel leben auf dem Rücken der Elefanten, in erster Linie, um „sicher vor Raubtieren“ (S. 7) zu sein. Ein zusätzlicher Vorteil ergibt sich für sie in der schönen Aussicht, die sie gefahrenfrei genießen können. Der Elefant wiederum bezieht ebenfalls einen Nutzen: Die Vögel befreien ihn von dicken Insekten, die sich in seinen Hautfalten niederlassen. Diese relevante Thematik ist sehr gelungen in den Gesamtkontext eingebunden, da sie zeigt, wie soziales Miteinander funktioniert und die Sensibilisierung junger Lesender in dieser Hinsicht gefördert wird. Sie zieht sich wie ein roter Faden durch die Geschichte und macht durch den entstehenden Konflikt ebenfalls deutlich, wie wichtig ein respektvoller und aufmerksamer Umgang miteinander ist.
Die Fleckenfeder wird in der Geschichte zur gekonnten Allegorie für den Auslöser von Habgier, Egoismus und Ignoranz. Diese abstrakten Begriffe können den Kindern so begreiflich gemacht werden.
Die ausdrucksstarken und kunstvoll gestalteten Illustrationen ergänzen den eher geringen Textanteil und sorgen für eine bessere Visualisierung der Geschichte. Zu Beginn sind sie in harmonischen gelbbraun Tönen gestaltet und werden mit dem Herannahen der Gefahr immer dunkler. Die Textgestaltung ist sehr interessant, da sie nicht linear verläuft: Wichtige, zu betonende Textstellen sind in Majuskeln geschrieben, teilweise sind Textpassagen in geschwungener Form gedruckt und auch die Farbe der Schrift variiert. Dadurch wirkt der Text lebendiger und erzeugt an den richtigen Stellen eine gewisse Spannung.
Insgesamt bieten sowohl der Inhalt als auch die Gestaltung des Buches großes Dialogpotential und es werden zahlreiche Anreize zur Diskussion geschaffen. Lediglich die leicht überdosierte und offensichtliche Moralisierung zum Ende der Handlung ist etwas unpassend, denn „NIE WIEDER STREIT“ (S. 35) ist ein ganz schön großes Versprechen, das meiner Meinung nach gar nicht eingehalten werden muss …
Luisa Hagensieker

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von LHa; Landesstelle: Hamburg.
Veröffentlicht am 08.02.2022

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