Die falsche Maria

Autor*in
Holthausen, Luise
ISBN
978-3-629-14177-4
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Mair, Martina
Seitenanzahl
96
Verlag
Pattloch bei Droemer
Gattung
Ort
München
Jahr
2016
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
9,99 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Simon und Jojo sind beste Freunde und Hobbydetektive. In ihrer Umgebung passieren immer wieder seltsame Dinge, denen sie auf den Grund gehen. So verschwindet ein Schokopudding aus der Kirche. Sie beobachten, wie ihre beiden Schwestern im Januar in Nachthemden durch die Straßen laufen. Auf der Suche nach verschwundenen Hostien werden sie sogar über Nacht in der Kirche eingesperrt. Aber immer finden sie des Rätsels Lösung und informieren sich dabei über die wichtigsten kirchlichen Feste.

Beurteilungstext

Schon das Titelbild auf dem Einband zieht Grundschüler in seinen Bann. Jojo sucht etwas mit der Taschenlampe und Simon kommt mit seinem Detektivkoffer angelaufen. Säulen und eine Heiligenfigur im Hintergrund lassen als "Tatort" auf eine Kirche schließen.
Im Inhaltsverzeichnis geben die Überschriften der zehn Geschichten weiteren Aufschluss über den Inhalt des Buchs. Einerseits wecken Titel wie "Die verschlüsselte Botschaft", "Wettlauf gegen die Zeit", "In der Falle" Neugier und Spannung. Andererseits zeigen die kursiv geschriebenen Untertitel, dass es um kirchliche Feiertage geht, nämlich bei den zitierten Beispielen um Himmelfahrt, Pfingsten und Fronleichnam.
Luise Holthausen gelingt es hervorragend, Belehrendes über kirchliche Feste in Detektivgeschichten einzupacken, so dass selbst erwachsene Leser die didaktische Botschaft quasi nebenbei aufnehmen. Denn Simon und Jojo sind typische Lausbuben, neugierig und gewitzt. Ihre Probleme, die sie mit Eltern, Schwestern, Mitschülern und Lehrer haben, dürften allen bekannt sein. Die Identifikation mit den beiden "Detektiven" wird noch dadurch unterstützt, dass Simon, der "Meisterdetektiv", der sogar einen Detektivkoffer besitzt, die Geschichten in der Ich-Form erzählt.
Dem Kirchenjahr entsprechend beginnen die Erzählungen mit der Adventszeit. Zu Beginn stellt Simon sich, seinen Freund und seine Familie vor. Weil es ihnen in der Schule gelingt, die Lehrerin vom Thema abzubringen, träumt Simon vor sich hin und überhört wichtige Informationen, die er als Hausaufgabe zu einem Aufsatz zum Thema Advent verarbeiten soll. Zuhause erlebt er seine gestresste Mutter, so dass alle anderen Familienmitglieder ebenfalls hektisch werden, was Simon dazu verführt, seinen Aufsatz zu beginnen mit: "Advent heißt Ankunft. Im Advent kommt der Stress an. […]" (Seite 13) Weil Simon seinen Aufsatz der Familie vorliest, wird den Eltern erst ihr Verhalten bewusst und sie "entschleunigen" ihren Alltag.
An diesem Beispiel wird deutlich, wie gut es der Autorin gelingt, Sachinformationen zu verweben mit der Schilderung von Alltagssituationen, die jedem bekannt sind. Auch die zweite Geschichte, "Die richtige und die falsche Maria", ist dafür ein Beispiel, dieses Mal aus dem Lebensraum Schule, denn bei den Proben für das Krippenspiel wird Amelie, die von der Lehrerin bestimmt ist Maria zu spielen, gemobbt, weil sie lispelt und schlecht angezogen ist. Als sie plötzlich bei den Proben fehlt, finden Simon und Jojo heraus, dass ihre Mitschüler Amelie erpresst haben, damit sie nicht mehr mitspielt. Natürlich greifen die Detektive ein und holen Amelie zurück.
Die geschilderten Lebenswelten, Inhalt und Erzählstil (viel wörtliche Rede, kurze Sätze, alltagssprachliche Wendungen, kindliche Sichtweise) sowie die Erzählperspektive bedingen, dass junge und erwachsene Leser von diesem Buch in den Bann gezogen werden. Hervorzuheben ist vor allem, dass die Geschichten besonders Jungen ansprechen dürften, weil die beiden Protagonisten typische Vertreter ihres Geschlechts im Grundschulalter sind und den Wunsch vieler Altersgenossen nach Abenteuern leben. Der relativ große Druck und die farbigen Zeichnungen, die manches Handlungselement veranschaulichen, dürften das Buch auch für ungeübtere Leser attraktiv machen. Der Preis von knapp zehn Euro lässt das Buch auch für die Anschaffung in Schulen und für die Gemeindearbeit erschwinglich werden.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Anmq.
Veröffentlicht am 01.04.2016

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