Die Falle

Autor*in
Brettschneider, Andreas
ISBN
978-3-7641-7138-4
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
256
Verlag
Ueberreuter
Gattung
Erzählung/Roman
Ort
Berlin
Jahr
2024
Lesealter
14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiFreizeitlektüreKlassenlektüre
Preis
18,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Der Roman greift das Mobben und bösartige Unterdrücken in der Schule auf. Zwei Jungen wollen das nicht mehr ertragen und dem Jungen, der sie und andere quält, eine Lektion erteilen und das ausgerechnet mit einer Bärenfalle, die sie während eines Orientierungslaufs auslegen. Die Falle schnappt zu und der Junge verletzt sich. In der Folge bildet sich eine Gruppe, die sich nichts mehr gefallen lassen will. Doch für Victor, der Hauptperson, wird die Handlung zunehmend suspekt und es kommen ihm Zweifel. Zudem plant die die Gruppe nun noch weitergehende Racheakte, die aus dem Ruder zu laufen drohen. Er muss sich entscheiden, ob er noch mitmachen kann. Die Frage bleibt: Ist es ratsam, noch mehr Racheakte auszuführen oder ist selbständiges Denken doch der bessere Weg?

Beurteilungstext

Victor und einige andere Klassenkameraden leiden schön länger unter den Schikanen von Bastian Jussem und seinen Freunden. Klassenkamerad Martin schmiedet mit Victor einen Plan, um es dem Quälgeist heimzuzahlen. Sie legen bei einem Orientierungslauf eine Bärenfalle aus, in die Jussem tatsächlich tappt und verletzt wird. Er ist mit einem Mädchen unterwegs, das das Geschehen auf Video aufnimmt und öffentlich postet, als Racheakt, weil der Junge sie unterwegs unsittlich berührt hat.
Der „Obermopper“ der Klasse wird nun selbst verspottet und einige Jungs wollen mit Victor und Martin weitere Akte gegen ihn und solche Typen durchführen, z.B. planen sie, einen kleinen Hund totzuschlagen. Doch Victor , der inzwischen das Mädchen (Lizzy) kennen gelernt hat, wird unsicher und findet die Taten nicht mehr so gut. Dadurch wird er selbst fast zum Außenseiter oder „Verräter“ in den Augen der vormals Gepeinigten.
Dem Autor ist mit dem Jungen Victor eine authentische Charaktergestalt gelungen, der eigentlich schüchtern ist und in der Pubertät noch unsicher, wie er mit dem Mädchen umgehen soll, das er innig liebt. Durch den Kontakt mit Lizzy, die über ein gehöriges Selbstbewussten verfügt, werden Zweifel am Verhalten der „Rächer“ gesät und die beiden verhindern die abscheuliche Tat und retten den kleinen Hund.
Der Roman ist aus der Sicht der Hauptperson überzeugend erzählt. Im Mittelpunkt der Handlung stehen Themen wie Freundschaft und Vernunft, Reflektion und Selbstbewusstsein. Es wird überzeugend geschildert, wie blinde Rache überwunden werden kann und gezeigt, dass Nachdenken besser ist als unreflektiertes Handeln. Widerspruch ist wichtig, auch wenn man dadurch von anderen nicht mehr so geachtet wird. Eine Stärke des Buches ist die klare Sprache und es wirkt nicht belehrend.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von PM; Landesstelle: Hessen.
Veröffentlicht am 11.01.2025

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