Die fabelhaften Monsterakten der durchtlosen Minerva McFearless

Autor*in
Zappa, Ahmet
ISBN
978-3-473-34488-8
Übersetzer*in
Walder, Vanessa
Ori. Sprache
Amerikanisch
Illustrator*in
Zappa, Ahmet
Seitenanzahl
223
Verlag
Ravensburger
Gattung
Fantastik
Ort
Ravensburg
Jahr
2006
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
14,95 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Minerva McFearless, Tocter des Monsterminators Manfred, auf Rachezug gegen Zarmaglorg, das Monster, das ihren Vater entführt hat. Ihr zur Seite steht der kleine Bruder Max, und die beiden sind bald in allergrößter Gefahr....

Beurteilungstext

Ein total verrücktes Buch, vom Inhalt wie von seinem äußeren Erscheinen her - und das ist sicherlich das Positivste, das man erwähnen kann: die unglaublich überbordende Fantasie des Autors, wenn es darum geht, eine Scheußlichkeit in Worten oder gar Bildern auszugestalten. Zweifellos wird es eine ganze Reihe Kinder und Jugendliche geben, die dieses Buch aufgrund der "perversen" Fantastereien zu ihrer Lieblingslektüre erklärt.
Das liegt dann nicht nur in der Absurdität der Ereignisse rund um die Monsterjägerfamilie McFearless, sondern vor allem in der Darstellung all der Monster und Gruselbestien. Von den 223 Seiten sind sicherlich 200 der Schilderung intimster Scheußlichkeiten gewidmet, vom Aussaugen des Gehirns durch die Nase der Opfer, vom Knacken und Zermalmen ihrer Knochen, vom Verbrennen, Verglühen, Aufschwellen, Zerfallen, Aufschlitzen - es bleibt dem Leser keine Unappetitlichkeit, kein Blutbad, keine Gräueltaten, kein Gemetzel in den allerletzten Details erspart, und die meisten davon haben - der grandiosen Übertreibung wegen - weniger den Schrecken zum Ziel als den tief empfundenen Ekel. Und trotzdem ist das Buch spannend zu lesen und trotz der überdimensionalen Horrorszenen lustig.
Das liegt nun an der optischen Aufmachung.Minerva wird unterstützt durch das sprechende buch Miss Monstroklopädia, das klügste, bissigste und gefährlichste Buch der Welt, und kaum blättert man in dem zu lesenden Roman um, dann stößt man unmittelbar auf Seiten aus dieser Enzyklopädie, wo lexikonartig - samt entsprechenden altmodisch gezeichneten schier "wissenschaftlichen" Abbildungen - Wissen über diese fantastischen Tiere vermittelt wird, über ihr Leben und den Schaden, den sie anrichten. Da tummeln sich der Grummelmies und der Urks, das Krallommerdon und der Schnurgelschnöselsaurus, der Medighul und der Gräuelheuer.Und zu jedem Monster, ordentlich in dem Nachschlagewerk verzeichnet, gibt es ein Abwehrrezept, zur Nachahmung empfohlen. Und das besteht dann aus nicht weniger ekelhaften Zutaten, gerührten Innereien und anderen Körperteilen, Tierkadavern, Nasenpopeln, Klowasser oder dreckigen Socken. Auch hier ist die Übertreibung als Stilmittel so angewandt, dass es den Leser nicht wirklich graust. Die Seiten aus der Enzyklopädie sind auf pergmentfarbiges scheinbar altes Papier gedruckt, vervollständigen somit die Illusion, in die die Geschichte den Leser versetzt.
Zu all den Illustrationen finden sich auch noch verfremdete Schwarzweiß-Fotos mit deutlichem Braunstich. Auf den ersten Blick scheinen sie aus alten Familienfotoalben zu stammen, aber mit der Zeit nehmen auch hier die surrealistischen Elemente zu, sodass sie wie eine Persiflage ihrer selbst erscheinen.
Es ist ein rasant-turbulent erzähltes Buch, das von einem Höhepunkt zum anderen springt, eher wie ein Film mit scharfen Schnitten als ein Buch mit langsamen Übergängen. Ahmet Zappa, Sohn des legendären Frank Zappa, hat in dieser Geschichte das Buch geschrieben, wie er sagt, das er gern als Kind gelesen hätte. Wollen wir hoffen, dass er sich nicht verschätzt hat. Trotz seiner Originalität kommt das Buch wegen der grundlegend (beabsichtigt!) schlechten Sprache und all den Scheußlichkeiten en Details nur knapp über ein "bedingt empfehlenswert" hinaus.

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Diese Rezension wurde verfasst von avn.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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