Die fabelhafte Reise zu den ABC- Inseln

Autor*in
Schütze, Andrea
ISBN
978-3-468-21002-0
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Ganter, Judith
Seitenanzahl
72
Verlag
Langenscheidt
Gattung
BilderbuchFantastikSachliteratur
Ort
Berlin / München
Jahr
2012
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Fachliteratur
Preis
14,99 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Die Kinder Lea, Tim und Emily machen an Opas Geburtstag auf dem Dachboden eine Reise zu den ABC- Inseln. Kapitän Opa Heinrich segelt mit dem imaginären Schiff von einer Buchstabeninsel zu der nächsten. Auf jeder Insel wird eine kleine Geschichte zu je einem Buchstaben des Alphabetes erzählt.

Beurteilungstext

Das Buch ""Die fabelhafte Reise zu den ABC- Inseln"" ist Teil der Kinderbuchreihe PINGPONG vom Langenscheidt- Verlag. Ziel soll es sein, dass die Vorlese-Geschichten zum Mitraten anregen und die Neugier an der Sprache wecken. Sie sind für fünf Altersstufen je nach Wissensstand der Kinder konzipiert. Dieses Buch ist für Kinder ab fünf Jahren gedacht und ist damit der letzten Altersstufe, dem Vorschulalter, der Kinderbuchreihe zuzuordnen.
Eingebettet in eine Rahmengeschichte lernen die Kinder zusammen mit ihrem Großvater die verschiedenen Buchstaben kennen. Kurze Zwischentexte, die meist aus Dialogen bestehen, beschreiben die Reise zu den einzelnen Inseln. In den Dialogen wird auch kurz über das Erlebte und Gesehene gesprochen. Auf den Inseln selbst werden kurze Geschichten mit verschiedenen Themen, die jedes Interesse ansprechen sollen, in anaphorischer Form dargeboten. So werden Annika Anakonda, Balletttänzerin Bea, Cousine Camilla, Dieb Dirk, Emils Eismaschine, Faultier Friedrich, gesellige Gespenster, Hase Harry, Igeldame Iris, ein Jahrmarkt, König Kraushaar, Lausbub Lothar, Mama Monster, der Nikolaus, Osterhaus Oskar, Patenonkel Patrick, ein quirliges Quartett, Rennfahrerin Rosalie, eine Seeräubermannschaft, Tante Trulla, Uiuiuis Ufo, Vampir Viktor, Werwolf Walter, eine x-beinige Yogalehrerin und Zahnarzt Zwack besucht. Einige der Wörter werden auch in den Dialogen noch einmal aufgegriffen, indem zum Beispiel Rückfragen zu dem Erzählten gestellt werden. Wie an den besuchten Personen und Gegenständen schon zu erkennen ist, handelt es sich um komplizierte Namen und lange Wörter. Zudem kommen umgangssprachliche Ausdrücke wie ""bekloppt"", viele Anglizismen wie beispielsweise ""Cowboy"", ""Checkliste"" und andere Fremdwörter (""Croissants"", ""Crêpes"") vor. Das Konzept von Langenscheidt, dass größere Kinder auch Kleineren die Texte möglicherweise vorlesen, finde ich aus diesem Grund in diesem Buch kaum umsetzbar. Eltern und Kinder hingegen werden viel miteinander über diese Buch reden können, da meiner Meinung nach einige Begriffe nicht zum Grundwortschatz von Vorschülern gehören.
Für die einzelnen Buchstaben werden unterschiedlich viele Seiten verwendet. Den meisten Buchstaben wird ein Zwischentext und eine Kurzgeschichte gewidmet. Für die Buchstaben K,P,S,W wurden, obwohl diesen Buchstaben keine mir bekannte besondere Wichtigkeit zuzuschreiben ist, zwei Seiten verwendet. Die Geschichte von Zahnarzt Zwack umfasst sogar drei Seiten. X und Y wurden in einer Geschichte verbaut, jedoch verwirrt hier stark, dass viele Wörter, im Gegensatz zu den Geschichten der anderen Buchstaben, ohne deutliche Erklärung für die Kinder, mit einem anderen Anfangsbuchstaben beginnen.
Bis auf die letztgenannte Geschichte wird aus meiner Sicht besonders das phonologische Bewusstsein bezüglich der einzelnen Buchstaben gefördert. Auf die Besonderheit, dass einzelne Buchstaben ähnlich ausgesprochen werden, wird beim Buchstaben F hingewiesen. Bei dieser Geschichte fällt Lea auf, dass unter anderem das Nomen ""Vorschlag"" mit V statt mit F geschrieben wird.
Die Fülle an Text auf den sehr schön und passend zu den Texten gestalteten Seiten muss Kinder wohl fast erschlagen. Der Text nimmt häufig zu viel Raum ein und trotzdem es gibt für Kinder, die noch nicht lesen können, auf den farbig bebilderten Seiten viel zu entdecken. Sogar in den Bildern sind meist Wörter oder Zahlen zu erkennen.
Die Illustrationen sind in kräftigen Farben gehaltene Zeichnungen, die meist den Inhalt des Textes wiederspiegeln. Die Bilder strecken sich oft über die gesamte Doppelseite und befinden sich fast immer mittig zwischen dem Zwischentext und der Buchstaben- Geschichte.
Die Textgestaltung ist sehr kreativ und abwechslungsreich gestaltet. Die Wörter sind in verschiedenen Schriftgrößen, teilweise sind alle Anfangsbuchstaben fett gedruckt oder einige Wörter durch fette Buchstaben hervorgehoben. Der Text ist ebenfalls in die gemalten Bilder eingepasst, indem er sich um die Bilder teils herumschlängelt oder eigene Formen annimmt.
Beim Vorlesen der einzelnen Buchstabengeschichten muss man als Vorleser sehr konzentriert bei der Sache sein, da die Geschichten Zungenbrechern gleichen. Das wird Kindern sehr viel Spaß bereiten und hoffentlich Vorschulkindern nicht Angst machen, sondern ihnen die Angst vorm Lesenlernen nehmen. Erstleser werden jedoch vermutlich scheitern, wenn sie versuchen wollen diese komplexen Texte, die selbst Erwachsenen einen Knoten in die Zunge machen, alleine zu lesen.
Zusammenfassend ist es ein sehr schön gestaltetes Buch, das viel Gesprächsstoff in der Familie bieten.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von CZ.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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