Die Elefantenwahrheit

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Teaser

Fünf blinde Wissenschaftler suchen die Wahrheit. Obwohl sie klug und philosophisch vorgehen finden, sie keine Lösung, jedoch die Erkenntnis, dass es unmöglich ist, eine letzte Antwort zu finden.

Beurteilungstext

Eigentlich sollten Wissenschaftler, die bereits Erfindungen gemacht haben, wenn sie auch blind sind, in etwa feststellen können, was sich da plötzlich vor die Sonne, die sie ja auch nicht sehen können, stellt. So gesehen sollte man eigentlich nach den ersten Seiten des Bilderbuches mit Hörspiel “Die Elefantenwahrheit” aus dem Kinderbuchverlag Wolff von Martin Baltscheit mit Illustrationen von Christoph Mett und Musik von Peter Riese ein dickes, Elefanten-großes Fragezeichen setzen. - Rückt man die Toleranzgrenze zur Seite und beginnt man mit den weiteren Seiten, gehört schon viel Phantasie und surrealistisches Gedankengut dazu, wenn man den Rüssel des Elefanten als Feuerwehrschlauch, das Bein als Baum, den Schwanz als Toilettenbürste, die Ohren als Teppich und den Rücken als Berg eines leisen Erdbebens betrachtet.
Die dazugehörenden Illustrationen, die den Inhalt des Textes zu wohlwollend und bunt unterstützen, sind es, die ihres flotten, lebendigen, leicht karikierenden Striches wegen, doch gefallen können. Am eindrucksvollsten, symbolisch gesehen, ist der riesige, illustrierte, gut gelungene Elefantenschädel über zwei Seiten, der die Größe des Tieres annähernd zu demonstrieren versucht.
Wie bereits an anderer Stelle erwähnt, wird mit dem surreallistischen Gedankengut zu oft übertrieben, leichtfertig blind umgegangen. Als Beispiel sei erwähnt, dass die Ohren des Elefanten über eineinhalb Seiten als bunter Teppich ausgebreitet werden. Mögen auch Kinder mit ihrer Phantasie großzügiger umgehen als Erwachsene, so sollten doch solche Übertreibungen vermieden werden.
Kinder ab 6 Jahren, die das Bilderbuch in die Hand nehmen und darin blättern, werden sich trotzdem daran erfreuen.
Beim Zuhören der CD (Hörspiel) “Die Elefantenwahrheit”, vergleicht man sie mit dem Bilderbuch, so ergeben sich gravierende Unterschiede, die sich nur so erklären lassen, dass der musikalische Klangkörper, die gepflegte Sprache des Vortragenden und die beigefügten Übergänge (Musik) sehr positiv beeinflussen. Da akzeptiert man die surrealistischen Übertreibungen der blinden Wissenschaftler, die im Rüssel des Elefanten einen Feuerwehrschlauch, im Bein eine Sekundeneiche , in dem Schwanz eine Toilettenbürste, in den Ohren einen Teppich und im Rücken einen Berg eines leichten Erdbebens erkennen.
Dass diesem Bilderbuch Die “Elefantenwahrheit” eine CD mit einem Hörspiel beigefügt wird, ist wahrlich ein Glücksfall.