Die Ecke

Autor*in
ZO-O,
ISBN
978-3-8251-5278-9
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
64
Verlag
Urachhaus
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
Ort
Stuttgart
Jahr
2021
Lesealter
0-3 Jahre4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
16,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Eine kleine Krähe befindet sich in einem großen leeren Raum und versucht schrittweise, ihn wohnlich zu machen. Dabei reicht es nicht aus, die richtigen Plätze für Möbel und Grünpflanzen zu finden oder die Wand zu gestalten. Ohne ein Fenster zur Außenwelt fehlt nicht nur das Sonnenlicht, sondern auch der Kontakt zu anderen Wesen.

Beurteilungstext

Was braucht man, um sich in einem Zimmer wohlzufühlen? Diese Frage versucht sich eine kleine schwarze Krähe in dem fast textfreien Bilderbuch „Die Ecke“ der südkoreanischen Autorin ZO-O zu beantworten. Eine riesige leere und weiße Ecke ohne Bezug zur Außenwelt steht dem Vogel zur Verfügung, um sich darin kreativ auszuleben. Aber es ist nicht einfach, einen leeren Raum zu füllen.
Durch eine dichte Bildfolge vieler kleiner Arbeitsschritte können die Leser*innen den Versuchen und Überlegungen der Krähe folgen. Gleichzeitig bekommen sie einen Einblick, woher sich der Vogel Inspirationen für die nächsten dekorativen Veränderungen holt und dass es Zeit braucht, zu erkennen, was man braucht. Dadurch entsteht nicht nur Spannung, sondern die Leser*innen werden in der Langsamkeit des Erzählens motiviert, selbst Lösungen zu finden. Die Ideen der Krähe sind dabei oft nicht nur überraschend (denn wer fängt schon an, seine Wände großflächig zu bemalen oder ein Fenster in die Wand zu sägen), sondern regen dazu an, zu reflektieren, was eigentlich wichtig ist, um sich in einem Zimmer wohlzufühlen.
Die zarten, detailgetreuen Zeichnungen bestehen aus wenigen Elementen und doch hat jeder Bestandteil eine wichtige Funktion in der Erzählung. So weisen Sofa und Teppich auf, welche vielfältigen Funktionen sie im Lebensalltag haben können. Die Pflanze verändert sich von Bild zu Bild und zeigt den Leser*innen an, wieviel Zeit vergeht. Die Leiter muss durch immer größere Modelle ersetzt werden, und macht auf besondere Weise die Eroberung des großen Raumes sichtbar. Die symbolisch besetzten Gegenstände laden somit neben der Ausgangssituation der Krähe zum Nachdenken und Entdecken ein.
Auch ohne viele Handlungen, Personen oder große Veränderungen wird in diesem Buch viel Sinngehalt transportiert, den sich Leser*innen allen Alters selbst erschließen oder aber im Dialog diskutieren können. Wichtig erscheint dabei jedoch, sich auf die Langsamkeit der Prozesse einzulassen und aktiv den Überlegungen der Krähe zu folgen. Denn nur dann können die vielfältigen Impulse sowie die Ästhetik des Buches zur Entfaltung kommen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Mo; Landesstelle: Thüringen.
Veröffentlicht am 01.04.2022

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