Die Ecke

Autor*in
ZO-O,
ISBN
978-3-8251-5278-9
Übersetzer*in
bers.rechte von Woongjin Thinkbig Co., Ltd.
Ori. Sprache
Südkoreanisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
54
Verlag
UrachhausFreies Geistesleben
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
Ort
Stuttgart
Jahr
2021
Lesealter
0-3 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
16,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Ein Rabentier steht in einem leeren Raum, blickt in eine Ecke. Später hat es sich hineingewagt, da hockt es nun, genau in der Ecke. Und danach lehnt es dort kopfüber beim Yoga an der Wand. Einmal ruft das Rabentier ‚Hallo‘ in seinen Raum. Es schiebt eine Liege hinein, möbliert weiter, streicht die Wände. Am Ende hat der Raum ein Fenster. Und als das Rabentier diesmal ‚Hallo‘ ruft, antwortet ihm ein ‚Hallo‘ - von draußen.
Das Pseudonym der Illustratorin, ihr Name ZO-O, steht für Krähen-Zoo.

Beurteilungstext

Das Rabentier verändert einen Raum. Es passiert wenig, und das Wenige erzeugt Spannung: Was passiert als nächstes? Anfangs ist der Raum weiß mit grauem Fußboden und dem schwarzen Rabentier darin. Später wird er farbig und verliert seine Leere.
Die Betrachter*innen verfolgen jede Veränderung, während das Rabentier seine Ecke nach seiner Lust und seinen Ideen gestaltet. Jedes andere Tier hätte den Raum wohl anders hergerichtet, ihm andere Farben gegeben, vielleicht keine Pflanze in die Ecke hineingestellt, sondern vielleicht einen Sessel, einen Fernseher oder ein Fahrrad, ein Trampolin oder einen Schreibtisch.
Am Ende des Buches, der Raum ist ‚fertig‘, fehlt dem Rabentier noch immer etwas, ein Fenster. Und schon wird es aus der Wand herausgebrochen. Als das Rabentier diesmal ‚Hallo‘ ruft, kommt eine Antwort, von draußen. Jetzt fehlt nichts mehr, denn draußen steht ein Vogel, ein Rabentier in Weiß.
Das Buch ist herrlich offen gehalten und gibt viele Impulse: Wie sähe deine Ecke aus? Was bräuchtest du als erstes in deinem Raum? Wie wäre der Raum ohne Fenster? Und was kommt nun, da alles ‚fertig‘ ist? Was fängt man an in so einem Raum? Die Kinder, so glaube ich, würden rufen: ‚Rausgehen! ‘
Niemand hat je gesehen, wie Rabentiere in Ecken leben, dieses Buch macht es endlich möglich: Dabei zu sein, wenn es ein Sofa schiebt, ihm zuzuschauen, wie es Yoga-Kopfstand macht und am Boden kniend den unteren Teil der Wand bemalt, wie es schließlich ‚Hallo‘ ruft durch sein geöffnetes Fenster.

Ein ruhiges Buch mit einer liebevollen Ausstrahlung und beinahe ohne Worte. Die Zeichnungen des Rabentieres wirken ausdrucksstark. Die Augen sprechen, die Füße, so lebendig, gelenkig und stark, dass sie Sofas schieben können. Dieses Rabentier nimmt die Betrachtenden sofort für sich ein. Wie spannend ist es doch zuzusehen, wie sich ein T i e r in seiner Ecke häuslich einrichtet!
Das ist berührend und so anders als bei den Menschen, die Zimmer einrichten. Geht es um Tiere, so bestaunen die Betrachtenden jeden neuen Wandel. Die Menschenköpfe hören auf, Kritik zu üben: ‚Wieso macht sie das denn jetzt so? Ich hätte lieber …‘ Alles das gibt es nicht. Schließlich machen Rabentiere alles anders und zwar genau richtig, weil nur Rabentiere wissen, wie Rabentiere leben wollen und nicht wir Menschen. Und weil sich schwarze Rabentiere ohne weiteres mit weißen Rabentieren anfreunden können, vor allem, wenn sie durchs Fenster ‚Hallo‘ rufen.

ein sehr zu empfehlendes Buch für Kinder und Erwachsene!

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von G-KH; Landesstelle: Schleswig-Holstein.
Veröffentlicht am 03.01.2022

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