Die Drachenallergie - Folge 1 - DVD

Autor*in
ISBN
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in / Sprecher*in
Umfang
Verlag
Gattung
Digitale MedienFantastikFilm
Ort
Hamburg
Jahr
2011
Alters­empfehlung
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
0,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Furchterregend sieht er schon aus, weil er sehr groß ist und dicke spritze Krallen hat und einen gefährlich langen Schwanz und Feuer speien kann, aber er ist lammfromm - nicht nur gegenüber der Knappin (gibt es die weibliche Form von Knappe?) Jane. Die vier je etwa 20 Minuten langen Folgen lassen uns nicht nur die "Personen" lieb gewinnen, sondern sie stellen auch wichtige ethische Fragen, die frühkindlich stark beeinflussen können.

Beurteilungstext

Irish-keltische Musik. Der Titelsong erzählt sehr kurz, wie es dazu kam, dass sich Jane und der Drache unsterblich miteinander befreundeten. Wir sehen Jane auf dem Drache (ohne "n") reiten, fliegen in große Höhen. Wenn wir wollen, können wir das Lied wie auch die folgenden Texte in englischer Sprache hören, die eingeblendeten Texte bleiben aber deutsch.
Der erste spricht von der "Drachenallergie", besser als "Janes Gedächtnisverlust" benannt. Hier lernen wir Jane kenne, spindeldürr, mit riesig langen dünnen Bein(ch)en und Armen und viel zu großen Füßen. Zu den großen grünen Augen passt ihr feuerrotes Haar, das strohig und wellig bis auf die Schultern fällt. So sehen Mädchen in einem bestimmten Wachstumsalter aus. Passend dazu ist der Drache in Grün gehalten mit vielen gelben Flecken. Jane nennt ihn manchmal "Grünlippe".

Die Figuren sind deutlich den digitalen der diversen Spiele-Konsolen nachempfunden. Man gewöhnt sich sehr schnell an die glatten Flächen der Personen, der Kleidung, der Räume. Man erkennt die handelnden Menschen an ihren Requisiten: Smitty der Schmied hat ein Schwein, Sir Thomas trägt lange graue Schläfenhaare, Jester trägt seine Narrenkappe, Rake ist der Gärtner, Lavinia die junge Prinzessin, Janes Vater ist als Kämmerer immer darauf bedacht, dass alles möglichst wenig kostet.
Er kommt im dritten Teil ("Eine Frage der Schönheit") besonders ins Spiel, denn es dreht sich um die Ausrichtung eines Festes anlässlich der Enthüllung eines Gemäldes. Hier - wie im vorangegangen "Des Drachen Wundergesang" - wird die Frage gestellt, wem man "treu" sein muss: seinem gegebenen Ehrenwort, besonders als angehender Ritter, oder aber dem König als künftiger Lehensherr.
Solche Konflikt-Situationen kennen Kinder vielfältig. Das Wort "eigentlich" ist hier Hinweis. "Eigentlich würde ich dir gern etwas sagen, aber ich habe mein Wort gegeben, dir nicht zu sagen, dass mein Bruder das Glas herunter geworfen hat."
Von dieser kleinen Art sind Janes Konflikte nicht. Im vierten Teil muss sie ihrem Drachen auf die letzte Sekunde klarmachen, wohin er gehört und was das Wort "Heim" auch für ihn bedeutet.n
)
Insgesamt werden auf 20 Minuten im Computer-animierten Film nicht nur "Ritterzeiten" transportiert, sondern vielmehr das Innenleben einer vielleicht 9 bis 12 jährigen weiblichen Person. "Unverbrüchliche Freundschaft" und "Worthalten" sind wichtige Normen, die transponiert werden.
Dass man Jane und ihren Drachen als Sympathie-Träger nutzt, ist selbstverständlich und nicht zu tadeln. Wenn wir schon, weil männlich, nicht Jane sein können, so doch mindestens DER Drache (ohne "n").

Sehr zu empfehlen für Kinder ab 3 Jahren, aber auch für solche um die 12 Jahre.

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Diese Rezension wurde verfasst von uhb.
Veröffentlicht am 01.01.2010