Die Brücke hinter den Sternen

Autor*in
Funke, Cornelia
ISBN
978-3-7513-0003-2
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Funke, Cornelia
Seitenanzahl
32
Verlag
Dressler
Gattung
Bilderbuch
Ort
-
Jahr
2021
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Büchereididaktisches MaterialVorlesen
Preis
15,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Für eine Anthologie für ein Kinderhospiz schrieb Cornelia Funke einst eine Kurzgeschichte vom jungen Engel Barnabel, der wie die großen Engel endlich den Menschen nach ihrem Tod über die Sternenbrücke helfen möchte. Doch dafür muss erst Bewusstsein von der existenziellen Schwere des Menschenlebens erlangen. Im Dressler Verlag wurde die Geschichte nun als Bilderbuchausgabe veröffentlicht, für die Funke selbst die Illustrationen erstellt und dabei erstmals mit Ölfarben gemalt hat.

Beurteilungstext

Eine Sternenbrücke verbindet das Reich der Engel mit der Menschenwelt. Wer stirbt, wird von den Engeln über die Brücke in das Jenseits begleitet. Doch „[a]uf die Brücke können nur die [Helferengel], deren Licht mehr wiegt als das schwerste Menschenherz“, bescheidet der die Drache Tianlong, der seit Ewigkeiten die Sternenbrücke bewacht, dem erst 3023 Jahre jungen Engel Barnabel. Dieser möchte trotz seines für Engelverhältnisse jungen Alters endlich seinen Helferdienst antreten. Um herauszufinden, wie er die nötige Schwere erlangen kann, sucht Barnabel nicht nur Rat bei Tianlong, sondern auch beim Engel Bairim, der die Brücke häufiger überquert hat als alle anderen Engel – und erfährt davon, dass auch er einst ein Menschenkind gewesen ist, das um die schweren Dinge wusste.
„Die Brücke hinter den Sternen“ ist ein anrührendes Bilderbuch, das auf sehr feinfühlige, sehr subtile Weise vom Tod – nichts Anderes symbolisiert die Sternenbrücke – und vom Übergang in eine andere Existenz erzählt. Die Konstellation, von der Funke erzählt, ist unmittelbar nachvollziehbar, greift sie doch auf vertraute, vor allem christliche Vorstellungen vom Weiterleben im Jenseits, vom Tod als anderer Daseinsform zurück, in die wir Menschen von helfenden Engeln begleitet werden. Zugleich verweisen Figuren wie der (fernöstlich weise) Drache Tianlong und der (wie ein buddhistischer Mönch in sich ruhender) Engel Bairim durch ihre Namen, aber auch die Art und Weise, wie Funke sie zeichnet, auf nahöstliche und südostasiatische Symboliken. Die saturierten und doch gedeckten Farben von Funkes Zeichnungen unterstützen die zurückhaltende Erzählweise Funkes: Die erkennbaren und doch abstrakt wirkenden Figuren halten sich zumeist vor gedeckt blauen Hintergründen auf; erst als Barnabel sein erstes Menschenkind begleitet, fliegt er mit ihm auf einen orangen strahlenden Planetenhorizont zu.
„Die Brücke hinter den Sternen“ ist wahrlich keine leichte Kost. Im Hospiz ist der Band sicherlich tröstliche Lektüre; hier wie in anderen Vorlesesituationen sollte man aber viel Zeit für begleitende und nachbereitende Gespräche einplanen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Philipp Schmerheim; Landesstelle: Hamburg.
Veröffentlicht am 14.09.2022

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