Die Bremer Stadtmusikanten - was wirklich geschah: Oskar ganz nach oben
- Autor*in
- Zillgens, Gerlis
- ISBN
- 978-3-943086-53-9
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Jäger, Katja
- Seitenanzahl
- 80
- Verlag
- –
- Gattung
- Buch (gebunden)Erstlesebuch
- Ort
- Grevenbroich
- Jahr
- 2018
- Lesealter
- 8-9 Jahre10-11 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 12,90 €
- Bewertung
Teaser
Bremen. Der kleine Hund Oskar muss eine Zeit lang bei seinem Opa und seinen drei Freunden leben. In der Schule wird er von zwei aufgeblasenen Kötern gemobbt. Zum Glück findet er in dem Pudelmädchen Tiramisu eine echte Freundin. Zusammen haben sie einen grandiosen Plan gegen das Mobbing.
Beurteilungstext
Mit ihrem Erstlesebuch "Die Bremer Stadtmusikanten - was wirklich geschah: Oskar ganz nach oben" hat Gerlis Zillgens ihre zweite Märchenadaption im Grevenbroicher Südpol Verlag veröffentlicht. Schon das Cover und der Titel verraten, dass die Bremer Stadtmusikanten hier neu erzählt werden. Gerlis Zillgens wählte für ihre Variante die Perspektive des kleinen Hundes Oskar, der im Original nicht vorkommt. (Den Grund nennt die Autorin am Ende ihrer Geschichte.) Oskars Eltern sind Forscher, die mit einem großen Auftrag mehrere Monate ins Ausland verreisen. Daher muss der kleine Hund zu seinem Opa nach Bremen ziehen. Bei ihm wohnen seine drei Freunde Pummelchen, die Katze, Herr Schröder, der Hahn, und Agatha, die Eselin. In Bremen herrscht trübe Stimmung: die vier alten Herrschaften wurden entlassen und vergrämen sich darüber, Oskar wird in seiner Klasse von zwei aufgeblasenen Kötern gemobbt. Zum Glück findet er in dem Pudelmädchen Tiramisu eine echte Freundin. Gemeinsam haben sie einen Plan, wie sie den Mobbern das Handwerk legen können.
Modern, witzig und leicht kommt Gerlis Zillgens Märchenadaption daher. Auch wenn das Original die Rahmenhandlung vorgibt, so tritt das eigentliche Märchen ein wenig in den Hintergrund. Gerlis Zillgens schafft im Grunde eine neue Geschichte, indem sie die Themenpalette um Mobbing, Fitness, Aufraffen und erste Gefühle erweitert. Geschickt wählte sie dazu die Erzählsicht von Oskar und schafft sich so den Freiraum für ihr eigenes Setting und für die temporeiche Erzählung.
Zwei Punkte sind nicht ganz so gut gelungen. Zum einen sind die Namen der Protagonisten sehr eigen. Zum anderen wirkt die Räubergeschichte gekünstelt eingebaut, fast so, als hätte die Autorin doch noch den Bogen zur Originalhandlung schlagen müssen.
Katja Jäger hat mit pfiffigen Vignetten das Buch locker illustriert. Die Ausschnitte unterstreichen den Text, ohne zu viel zu verraten. Jäger konzentriert sich zumeist auf den Vordergrund. Der Hintergrund wird in den wenigen Fällen rein farblich oder mit Muster dargestellt. Modern und doch realistisch sind ihre farbigen Zeichnungen der handelnden Figuren. Mit klarer Mimik und Gestik erkennt man schnell den Charakter der Figuren.
Die Unterteilung in mittellange Kapitel, die vielen Vignetten, der größere Zeilenabstand, der nicht allzu lange Umfang, die vielen Dialoge und oft kürzeren Sätze machen das Buch für geübte Leser ab der zweiten Klasse zu einer vergnüglichen Lektüre.
Witzig und temporeich gelingt Gerlis Zillgens mit "Die Bremer Stadtmusikanten - was wirklich geschah: Oskar ganz nach oben" eine vergnügliche, moderne Adaption des bekannten Märchens "Die Bremer Stadtmusikanten". Mit diesem Buch begeistert man Grundschulkinder fürs Lesen. Es sollte unbedingt Schullektüre werden!