Die blauen und die grauen Tage

Autor*in
FETH, Monika
ISBN
978-3-570-30935-3
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
Verlag
Gattung
Ort
München
Jahr
2014
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
6,99 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Evi ist glücklich, weil Oma “für immer” zu ihnen zieht. Im Einverständnis mit der demenzkranken Oma führt die Enkelin heimlich ein Tagebuch über deren “blaue und graue Tage.” Bald kann die Familie die ständige Betreuung der immer öfter verwirrten Großmutter nicht mehr absichern und sucht nach einer geeigneten Pflegeeinrichtung . Evi aber will verhindern, dass Oma ins Altersheim kommt. Gibt es Alternativen?

Beurteilungstext

Die Erstausgabe des Buches aus dem Jahre 1996 wurde 2000 mit Inge Meisel verfilmt. Seither stehen die blauen und grauen Tage begrifflich für Demenzerkrankungen. Das Vorwort in dieser Neuauflage von Wibke Bruns, Schirmherrin der Deutschen Alzheimer Gesellschaft e.V. , richtet sich an Familienangehörige, besonders an Kinder und Jugendliche:
“An sie wendet sich dieses Buch. Es stellt die Beharrlichkeit eines kleinen Mädchens in Bezug auf Vorurteile, auch die Ängste der Älteren gegenüber der “verwirrten” Großmutter dar. Die Fürsorge der einen Generation für die nächste wird umgedreht - das Kind nimmt das Schicksal der Oma in die Hand...Es geht nicht um die “Verwirrtheit ” einer Großmutter. Es geht um die hartnäckige Liebe ihrer Enkelin und darum, dass eine solche Zuneigung nicht ohne positives Ergebnis bleibt. Ein schönes Buch, ohne didaktische Aufdringlichkeit.”
Monika Feth erzählt die Geschichte linear aus dem Blickwinkel Evis. Einen Frühling, einen Sommer, einen Herbst und einen halben Winter lang sorgt sich das Mädchen in besonderer Weise um Oma, die an blauen Tagen ihre Situation selbst noch erkennt: “...ständig tue ich unbegreifliche Dinge , an die ich mich später nicht mehr erinnere ... Ob ich nicht bald eine Last für euch werde und ob ich in einem Heim nicht besser aufgehoben wäre...”
Die Handlung des Romans ist nicht ausschließlich auf die fortschreitende Krankheit der Großmutter fixiert. In 34 Kapiteln wird mit einem breit angelegten Figurenensemble episodisch in Szene gesetzt, wie Evis Umfeld auf das “Anderssein” der Großmutter reagiert. Die kontaktfreudige Oma ist bald in eine “Kaffeklatsch - Runde” älterer Leute integriert. Oma nimmt sich viel Zeit für Evi, kann auch gut mit deren Freunden umgehen. Deshalb ist Omas Familienzugehörigkeit für die Enkelin keine Belastung, sondern eine Bereicherung - anders als für ihre beruflich gestressten Eltern und die viel mit sich selbst und ihrem Freund beschäftigte ältere Schwester. Evi verlangt von ihrer Familie, die “paar grauen Tage locker zu verkraften” und verheimlicht immer öfter Omas “Aussetzer”, um eine Heimeinweisung zu verhindern. Unüberlegt und spontan begibt sie sich in der Silvesternacht mit Oma sogar auf eine abenteuerliche Flucht ins “Nirgendwo”...
Irgendwo muss Oma unterkommen. Irgendeine Lösung muss gefunden werden. Die schöne private Villa, bisheriger Treffpunkt der “ Kaffeklatschrunde” wird zu einer WG umfunktioniert. Die mehr oder weniger hilfsbedürftigen Senioren wollen mit Unterstützung von einer Pflegekraft und einer Haushalthilfe gegenseitig füreinander da sein. Das wird Omas neues Zuhause - “für immer” ?




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Diese Rezension wurde verfasst von kra.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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