Die Bibliothek von Edinburgh

Autor*in
Huchu, T.L.
ISBN
978-3-7645-3252-9
Übersetzer*in
Lamatsch, Vanessa
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
381
Verlag
Penhaligon
Gattung
DystopieErzählung/RomanFantastikTaschenbuch
Ort
München
Reihe
Edinburgh Nights
Jahr
2022
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiFreizeitlektüreKlassenlektüre
Preis
16,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Geistersprecher als „Postboten“, eine magische Bibliothek und Kinder, die auf mysteriöse Art und Weise verschwinden. Edinburgh in einer interessanten alternativen Realität. Und in dieser Stadt eine Jugendliche, die früh Verantwortung übernehmen muss.

Beurteilungstext

T.L. Huchu schreibt im ersten Band der „Edinburgh-Nights“-Saga in der Perspektive des Mädchens Ropa. Sie hat die Schule abgebrochen, um als Geistsprecherin zu arbeiten. Geistsprecher überbringen Nachrichten Verstorbener an noch lebende Personen. Das können Verwandte sein – aber auch irgendwelche unabhängigen Leute. Ob die Nachricht überbracht wird, liegt an der Art der Nachricht und ebenfalls an der Bezahlung. Denn diese ist von den Lebenden zu entrichten. Ropa hat sich für diesen Weg entschieden, um ihre Grandma und ihre kleine Schwester versorgen zu können.
Eines Tages gerät Ropa in Kontakt mit einer Seele, die sie bittet, ihren verschwundenen Sohn zu suchen. Ropa lehnt den Auftrag aber ab, da keine Bezahlung für sie vorhanden wäre.
Doch der Geist bleibt hartnäckig, bis Ropa schließlich einknickt. Und das bringt sie auf eine interessante Spur. Kinder verschwinden spurlos. Und die, die wieder auftauchen, sehen aus, wie eine schlechte Kopie ihrer selbst à la Benjamin Button. Also sie haben ihre normalen Proportionen, sehen aber vom Gesicht und all ihren Merkmalen aus wie Greise.
So beginnt Ropa ihre Suche wie Sherlock Holmes und findet wirklich Interesse an dem Fall. Über einen alten Freund kommt sie zusätzlich noch auf die Spur der „Bibliothek der Magier“, einer Organisation, in welcher sie – zu ihrem Glück – Mitglied wird. Hier kann sie lernen, wie Magie und Naturwissenschaft kompatibel sind und das Magie durch Thermodynamik erklärt und beeinflusst werden kann. Aber was hat es denn letztendlich mit dem Verschwinden und Altern der Kinder auf sich? Und ist der „Fall“ nicht eine Nummer zu groß für eine Jugendliche? Und wie sehr werden Ropa ihre vielleicht magischen Fähigkeiten nützen?

T.L. Huchu schreibt in der Perspektive von Ropa. Sie besitzt einen Gossenjargon und es ist immer wieder erfrischend, wie der Autor diese Attitüde regelmäßig zur Schau stellt. Allgemein ist das Werk mit viel Humor geschrieben.
Persönlich finde ich etwas schwierig eine gute Altersempfehlung für das Buch zu finden. Wenn man nur die Rahmenhandlung nehmen würde, kann man es sehr wohl schon 14-jährigen empfehlen. Wenn man jedoch genauer hinsieht, ist das Werk doch recht makaber und hat einige Härten. Deshalb würde ich es frühestens den Lesenden ab einem Alter von 15 oder 16 Jahren empfehlen. Auch für ältere ist es auf keinen Fall uninteressant. Die Lesenden werden mit viel Witz, einer gut erzählten Geschichte, einer interessanten alternativen Realität und kurzen Kapiteln belohnt.

Zusammengefasst kann man sagen, dass es sich eindeutig um eine Leseempfehlung handelt, aber diese eher für den Privatgebrauch geeignet ist und leider weniger als Klassenlektüre. Wobei man es mit knapp 380 Seiten als „Young Adult“ oder „Coming of Age“ Roman auch in der Schule besprochen werden könnte.

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Diese Rezension wurde verfasst von flo; Landesstelle: Sachsen-Anhalt.
Veröffentlicht am 23.12.2022